„Das Eisen hat uns Glück gebracht“ Margot und Alfons Dutiné gaben sich vor 65 Jahren das Jawort

Margot und Alfons Dutiné lernten sich einst im Fahrradgeschäft kennen. Foto: Postl

Langen (lfp) – Als Margot Werner nach dem Krieg mit ihrem Vater in einer Frankfurter Fahrradersatzteile-Großhandlung einkaufte, traf sie auf einen jungen sympathischen Verkäufer – es war Alfons Dutiné. Der in Urberach geborene junge Mann war im Juli 1948 nach fast vierjähriger Gefangenschaft aus Ägypten zurückgekehrt und fand in Frankfurt Arbeit.

Da es ja bekanntlich keine Zufälle gibt, muss es göttliche Fügung gewesen sein, dass sich beide „zufällig“ drei Monate später in einem Tanzlokal in Darmstadt wieder trafen. Beide waren sich mehr als sympathisch, es wurde fröhlich getanzt, weitere Treffen vereinbart und so läuteten bald darauf, nämlich am 19. Januar 1952, die Hochzeitsglocken.

Alfons Dutiné, der inzwischen zum Verkaufsleiter einer Fahrradersatzteile Großhandlung in Hanau aufgestiegen war, wechselte nach Langen und trat 1957 als Teilhaber in das Fahrradgeschäft seines Schwiegervaters Georg A. Werner in der Frankfurter Straße ein. „Mein Vater hätte lieber einen Jungen als Schlosser und starke Hilfskraft gehabt als mich, jetzt hatte er einen Schwiegersohn der zudem was vom Fahrradgeschäft verstand“, beschreibt Margot Dutiné den nun doppelt glücklichen Zustand.

Reisen führten weit weg

Die seit 1896 bestehende Firma Werner wurde nun unter dem neuen Namen Werner & Dutiné weitergeführt und das Geschäftshaus ausgebaut. 1980 bauten sich Margot und Alfons Dutiné ihr eigenes Nest an der Mozartstraße in Langen-Oberlinden. Noch weit über die Zeit des gesetzlichen Ruhestandes hinaus waren beide in der Firma, die nun von Tochter Marita und ihrem Mann Karl-Heinz Müller weitergeführt wird, aktiv im Einsatz. „Das Eisen hat uns offensichtlich Glück gebracht und uns nun schon 65 Jahre eisern zusammengehalten“, betont das Jubelpaar, das noch nie ernsthafte Streitigkeiten miteinander hatte.

Alfons Dutiné war früher Mitglied im Langener Schützenverein und spielte beim TV Langen Handball. Zusammen unternahmen beide im „Unruhestand“ viele Reisen wie nach Kanada, Mexiko oder Indochina. „Obwohl wir eigentlich schon Rentner waren, haben wir immer noch gerne in der Firma mitgearbeitet und sind deshalb immer nur im Januar, wenn im Fahrradgeschäft nichts los ist, verreist“, erklären Margot und Alfons Dutiné. Noch heute gehen sie jeden Montag zu Tochter und Schwiegersohn ins Geschäft – um den sehr engen Kontakt nicht abreißen zu lassen. „Wir haben ein wunderbares Verhältnis und von uns aus kann es noch eine ganze Weile so bleiben“, sagen die beiden und schielen schon mal auf das Fest der Gnadenhochzeit. „Das wäre dann aber wirklich ein Wunder“, betonen beide – doch solche soll es ja immer wieder mal geben.

Das große Fest der eisernen Hochzeit wird im kleinen Familienkreis mit Tochter Marita, Schwiegersohn Karl-Heinz und Enkel Stefan gefeiert.