Online-Befragung „Zukunft Obere Bahnstraße“ läuft Mitbestimmen mit ein paar Klicks

Eine dauerhafte Einbahnstraßenregelung auf der Bahnstraße: Befürworten das die Langener – auch nach Abschluss der Salco-Baustellen? Das soll die Online-Befragung zur Zukunft der Bahnstraße klären. Foto: Strohfeldt

Langen – Das Projekt „Zukunft Obere Bahnstraße“ soll in den kommenden beiden Jahren dazu beitragen, den Bereich zwischen Zimmerstraße und Lutherplatz attraktiver zu gestalten. Gemeinsam mit vielen Akteuren will die Stadt Ideen und Versuchsanordnungen entwickeln und ausprobieren. „Wir möchten die Innenstadt neu denken und alternative Konzepte erproben“, sagt Joachim Kolbe, als städtischer Fachbereichsleiter für Stadtentwicklung, Wirtschaft, Kultur und Sport für das Projekt verantwortlich. Ein wichtiger Bestandteil dessen ist die Frage, ob die Bahnstraße dauerhaft Einbahnstraße sein sollte.

Erste Phase des Projekts ist die Online-Befragung der Langenerinnen und Langener zur Oberen Bahnstraße/Innenstadt. „Durch die drei derzeitigen Baustellen in der Oberen Bahnstraße konnten die Bürgerinnen und Bürger bereits Erfahrungen mit der Einbahnstraßenregelung gewinnen“, sagt Kolbe.

„Diese würden wir gern sammeln und erfahren, was gut und was schlecht ist.“ Interessant sei auch der Vergleich zum gescheiterten Einbahnstraßen-Testlauf von 2005. Die Stadt erhofft sich von der bis Ende Januar dauernden Online-Befragung ein möglichst umfassendes Meinungs- und Stimmungsbild. Die Erkenntnisse aus der Befragung sollen in die Entwicklung der Ideen einfließen.

Die aktuelle Einbahnstraßenregelung mit ihrem reduzierten Verkehrsaufkommen und dem zusätzlichen Flächenangebot ermögliche, die Obere Bahnstraße im Rahmen des Projekts zu „bespielen“ – zum Beispiel, in dem die Einkaufsmeile mit Licht, Möbeln (sogenannten Parklets) und neuen Geschäftsideen in Szene gesetzt wird und ihr Potenzial als öffentlicher Raum besser genutzt wird. Dabei sollen noch keine dauerhaften Fakten geschaffen werden, wie die Stadtverwaltung betont. Das Projekt ermöglicht, verschiedene Versuchsanordnungen zu testen und bei Bedarf auch kurzfristig zu verändern.

Dafür stehen knapp 300.000 Euro zur Verfügung: Eine Förderung in Höhe von 250.000 Euro aus dem Landesprogramm „Zukunft Innenstadt“, der Rest sind städtische Mittel. Die Förderung muss bis Ende 2023 abgerufen werden, dann endet der Projektzeitraum. Danach will die Stadt die Bürgerbefragung wiederholen. „Wir sind sehr gespannt, wie sich die Wahrnehmung der Innenstadt während des Versuchs verändert“, sagt Bürgermeister Jan Werner. „Wichtig ist, dass wir ergebnisoffen an das Thema herangehen und erst am Ende bei der Abwägung sämtlicher Erkenntnisse und Meinungen eine Entscheidung treffen, wie es mit unserer Oberen Bahnstraße weitergeht.“

Das Online-Befragungstool ist auf langen.de aufrufbar. Dort wird zudem eine Projektseite eingerichtet mit jeweils aktuellen Informationen.
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