Altes Amtsgericht öffnet seine Pforten Musikschule, Kulturhaus und Vhs feiern Jubiläum

Das Orchester spielt ein kleines Konzert unterm Dach. Foto: Jost

Langen (zcol) – Das Mandolinenorchester spielt ein kleines Konzert unterm Dach, im zweiten Obergeschoss des Kulturhauses Altes Amtsgericht, im Garten rockt die Band „Twisted Fingers“, der Film- und Videoclub lässt die Besucher in die Technikvielfalt des Vereins einen kleinen Einblick gewinnen und Stadtarchivar Heribert Gött, ermöglicht den Besuchern einen Rückblick der Langener Stadtgeschichte.

Am Samstagnachmittag öffnete das „Geburtstagskind“ Kulturhaus Altes Amtsgericht seine Pforten. Die Besucher bekommen bei dem umfangreichen Programm eine Ahnung, wie vielseitig das Haus aufgestellt ist, dass seit 25 Jahren die Heimat der kulturellen Bildung ist. Die Musikschule, die in diesem Jahr ihren 45. Geburtstag feiert und die Volkshochschule, die sogar schon siebzig wird, haben von Anfang an in den Räumen an der Darmstädter Straße ihr Zuhause gefunden. Einer, der damals den Umzug und das Konzept maßgeblich mitgestaltete, ist Uwe Sandvoß, Leiter der Langener Musikschule. „Wir, Joachim Kolbe, Stefan Güldenstein und ich, haben damals mit viel Herzblut an der Umsetzung für dieses Haus gearbeitet. Bis heute ist das Alte Amtsgericht unsere Herzensangelegenheit und unser Baby“, betont Sandvoß. Er komme jeden Tag noch sehr gerne in sein Büro und er sei froh, dass er nicht im Rathaus sitzen müsse.

Etwas Ähnliches sagt auch der ehrenamtliche Stadtarchivar Heribert Gött. „Das Konzept, hier Musik, die Vhs, die Vereine und das Archiv zusammenzuführen war ein Geschenk. Die Luft hier drinnen ist immer von Musik und Geschichte erfüllt und das Gebäude hat einfach ein wunderschönes Ambiente“, schwärmt der Stadtarchivar von seinem Arbeitsplatz.

1879 erbaut und 1912 erweitert, wurde das Amtsgericht lange Jahrzehnte für seine eigentliche Bestimmung genutzt. Als es zu klein wurde, fiel 1991 die Entscheidung, das Gebäude für die Kultur der Stadt zu nutzen und für diese neue Aufgabe umzugestalten. Für 2,4 Millionen Euro wurden die 700 Quadratmeter Nutzfläche umgebaut, die Probenräume im Keller mit Dämmung professionell hergerichtet, dass sich auch niemand in der Nachbarschaft von dem musikalischen Betrieb gestört fühlt.

Seit 1993, dem Jahr der Eröffnung, ziert auch das markante Gemälde von dem Langener Künstler Kurt Haas die Fassade. Dieses Kunstwerk, was bereits einmal restauriert wurde, bleibt auch erhalten, wenn das Gebäude in den nächsten drei Jahren saniert wird. Bis heute ist jeder einzelne Ecke des Kulturhauses optimal ausgenutzt. „Wir sind am Rande unserer Kapazität, aber so soll es ja eigentlich auch sein“, sagt Uwe Sandvoß. Er plane das Haus und die darin verankerten kulturellen Angebote für die Langener immer weiter zu entwickeln, damit sie den Herausforderungen der Zukunft auch gerecht werden können und attraktiv bleiben.