PFLANZAKTION Waldähnliche Flächen sollen ihrem Namen wieder gerecht werden Oberlinden wird grüner

Nach Wald sieht das aktuell nicht aus: Mit Sträuchern, Kleingehölzen und Wildblumen will die Stadt die Grünfläche neben der Kita Martin Luther (Bild) und den Hochzeitswald am Forstring aufhübschen. Bild: p

Langen – Die Stadt will der Natur in Oberlinden auf die Sprünge helfen und die waldähnlichen Flächen so herrichten, dass sie dieser Bezeichnung in Zukunft auch wieder gerecht werden. Dabei kommen ausschließlich einheimische Sträucher sowie Kleingehölze zum Einsatz. Zudem wird eine Blühwiesenmischung eingesät.

Die „grüne Lunge“ Oberlindens hat beim verheerenden Sturm 2019 stark gelitten, manche Flächen verfügen kaum noch über nennenswerten Bewuchs. Allerdings waren die Grünzüge zwischen Forstring und Berliner Allee auch vorher in keinem guten Zustand. Nach der Entwicklung des Wohnviertels in den 1960er Jahren waren die Bereiche sich selbst überlassen worden.

So wuchsen gleichzeitig viele, zu eng stehende Bäume in Konkurrenz um Licht rasch in die Höhe. In der Folge standen aber die einzelnen Bäume nicht stabil. Regelmäßige Auslichtungen konnten die Situation nicht grundlegend verbessern. Zu große Eingriffe hätten Windangriffsflächen ergeben und weitere Schäden zur Folge gehabt.

„Insofern eröffnete der Sturm die Möglichkeit zu einem gezielten Umbau der Grünzüge“, erklärt die zuständige Fachbereichsleiterin Heike Gollnow. Bereits im vergangenen Jahr hat die Stadt bei einer Untersuchung des Restbestandes sogenannte Zukunftsbäume festgelegt, die aufgrund von Wuchs, Standsicherheit und Sorte mit den künftigen Anforderungen des Klimawandels zurechtkommen. Dabei wurden noch mal einige Bäume, die keine Perspektive hatten, gefällt. In den kommenden Wochen stehen nun nach Plänen der Stadt und der Kommunalen Betriebe Langen (KBL) Nachpflanzungen in zwei besonders vom Sturm betroffenen Bereichen an: An der Berliner Allee (neben der evangelischen Kita Martin Luther) und am Forstring (Hochzeitswald) kommen mehr als 500 Sträucher und Kleingehölze in die Erde. Bei der Artenauswahl wurde Wert darauf gelegt, dass die Gehölze ebenso wie die vorgesehenen Blühwiesenflächen Insekten und Vögeln Nahrung bieten und gleichzeitig für ein schönes optisches Erscheinungsbild sorgen.

„Wir möchten zukunftsfähige Flächen schaffen, die locker mit Großbäumen bewachsen sind. Dadurch haben die Einzelbäume Platz, sich gut zu entwickeln, und bessere Voraussetzungen, künftigen Stürmen zu widerstehen“, erklärt Erster Stadtrat Stefan Löbig (Grüne). „Gleichzeitig wollen wir aber auch mit einem abwechslungsreichen Angebot von Sträuchern und Kleingehölzen den Lebensraum der Grünzüge für Vögel und Insekten verbessern.“

Ziel sei ein Bestand, der dem Klimawandel standhält und durch Verdunstung während der Hitzephasen, Staubbindung, Schaffung ökologischer Nischen und Schattenwirkung dazu beiträgt, gesunde Lebensbedingungen für Mensch und Tier in Oberlinden zu erhalten.  
 msc