Mithilfe von Spenden und Haushaltsmitteln werden 60 neue Bäume gepflanzt Purpur-Erlen und Linden grünen in Langen

Jeder Baum – wie hier in einer kleinen Grünanlage an der Odenwaldstraße – ist gut fürs Klima. Foto: Sorger/Stadt Langen/p

Langen (red) – Der heftige Sturm, der vorigen August durch Langen fegte, ist vielen noch in Erinnerung. Etliche Bäume im Stadtgebiet wurden Opfer der Naturgewalt. Mithilfe von Spenden und Mitteln aus dem städtischen Haushalt, haben die Kommunalen Betriebe Langen (KBL) begonnen, 60 neue Bäume zu pflanzen.

Damit sollen die inner-städtischen Verluste ausgeglichen werden, die der Sturm vor allem entlang von Bahnstraße, Gartenstraße, Berliner Allee, Mörfelder Landstraße, auf dem Bergfried, an der Konrad-Adenauer-Straße, auf dem Wilhelm-Leuschner-Platz und dem Wernerplatz anrichtete. Die Wiederbegrünung besteht aus Purpur-Erlen, Spitzahorn, Säulen-Hainbuchen, Linden, Platanen, Weiß- und Rotdorn, Kupfer-Felsenbirne, Zier-Apfelbäumen und Kastanien. Weitere 60 Bäume folgen im Herbst.

Den Sauerstoffspendern im Stadtgebiet macht aber nicht nur der Sturm zu schaffen. Platzmangel im Wurzelraum und in der Baumkrone, Schadstoffe aus dem Straßenverkehr, Streusalz, Hundeurin, Hitzestress und Trockenheit sowie Beschädigungen im Stammbereich durch ein- und ausparkende Autos setzen ihnen erheblich zu. Um ihnen dennoch ein gutes Wachstum zu ermöglichen, müssen sie – im Gegensatz zu einem privaten Garten – mit besonderem Aufwand gepflanzt werden, was mit jeweils etwa 1.000 Euro zu Buche schlägt, wie die Stadt mitteilt.

Konkret gehe es darum, zunächst den alten Wurzelstock auszufräsen, eine etwa anderthalb Meter tiefe und zweimal zwei Meter breite Pflanzgrube auszuheben und Baumsubstrat einzuarbeiten, um den Boden lockerer zu machen, damit die feinen Wurzeln ausreichend Wasser aufnehmen können. Alle neuen Gehölze werden schon seit etwa 10 bis 15 Jahren in Baumschulen gepflegt. Dort erreichten sie einen Stammumfang von 18 bis 20 Zentimetern. Damit auch die jungen Bäume schon Stürmen trotzen können, werden stabile Dreiböcke zur Befestigung in die Pflanzgrube eingearbeitet. Hinzu kommt für die bessere Wasseraufnahme in den ersten zwei Jahren pro Exemplar ein 50-Liter-Wassersack. Überdies werden die Bäume durch Kalkanstriche vor der Sonneneinstrahlung geschützt.

Ein moderater Kronenrückschnitt bewirkt, dass die Pflanze zunächst alle Kräfte in das Wurzelwachstum und damit in seine Versorgung legt. Aktuell stehen im Langener Stadtgebiet mehr als 2.500 Bäume von 57 unterschiedlichen Arten. Bei der Auswahl der neuen Arten wurde ein besonderes Augenmerk auf die individuellen Platzverhältnisse, die Besonnung und die Wärmeverträglichkeit sowie auf eine hohe Schädlingsresistenz gelegt. Bürgermeister Frieder Gebhardt bedankte sich bei allen knapp 100 Baumspendern, die nach einem Aufruf der Stadt nach dem August-Sturm gemeinsam annähernd 30.000 Euro gegeben haben.

Bäume seien unersetzbar als Kohlenstoffspeicher, Sauerstoffproduzenten, Schattenspender, Staub- und Schadstofffilter und nicht zuletzt Nahrungsquelle und Lebensraum für viele Tierarten. Zugleich würdigte der Verwaltungschef den Beschluss der Stadtverordnetenversammlung, die im vergangenen Oktober im Nachtragshaushalt zusätzlich 96.000 Euro für die Wiederbegrünung der verwaisten Baumstandorte bereitgestellt hatte. Auf Unterstützung für Baumneupflanzungen ist die Stadt weiterhin angewiesen.

Das Spendenkonto bei der Volksbank Dreieich – Stadt Langen, IBAN DE62 5059 2200 0000 1508 00, Verwendungszweck „Baumspende“ – ist nach wie vor aktiv. Auf Wunsch wird eine Spendenquittung ausgestellt. Das sollte unter dem Verwendungszweck vermerkt oder per E-Mail an ref332[at]langen[dot] de mitgeteilt werden.

Bei Fragen hilft die Umweltberatung im Rathaus unter Z 06103 203391 weiter.