Der Neubau empfängt die Schüler künftig mit einem hellen, mit viel Glas verbauten Foyer. Neben zwei Klassenräumen umfasst das insgesamt 240 Quadratmeter große Gebäude auch eine behindertengerechte Toilette, ein Gruppenraum und einen großen Flur, in dem die Kinder ihre Jacken aufhängen können. Der Gruppenraum biete endlich die Möglichkeit, auch mal in Kleingruppen zu arbeiten. „Das ist eine Form des modernen Unterrichts zu differenzieren und dabei eben auch mit einzelnen Kindern in Ruhe arbeiten zu können“, sagt Barbara Busch. Für die Korczak-Schule gebe es endlich auch einen dringend benötigten Wickelraum mit einer fachgerechten Liege. Bislang mussten die Betreuer immer in die Turnhalle auf ein provisorisches Holzbrett ausweichen. Das sei eine erhebliche Erleichterung im Alltag.
Das Besondere ist aber auch die Ausstattung der neuen Räume: mit der Firma Baumgarten hat ein Unternehmen die Ausschreibung des Kreises Offenbach gewonnen, das ganz auf den Bau mit nachwachsenden Rohstoffen spezialisiert ist. So ist der neue Pavillon aus Holz. „Neben den Vorteilen im deutlich geringeren Zeitaufwand beim Aufbau, konnten wir auch noch 70 Tonnen Kohlendioxid gegenüber einer konventionellen Bauweise einsparen“, freut sich Kreisbeigeordnete Claudia Jäger, die sich vergangene Woche den Neubau angeschaut hat. Schön und gemütlich sind die Räume obendrein, mit ihren hochwertigen und ökologischen Wänden und Decken aus Holz. Für die Akustik in den Klassenräumen biete diese Bauweise ebenfalls Vorteile. Mit den extrabreiten Türen für die Rollstuhlfahrer und der besonderen Raumaufteilung ist das Gebäude eine individuelle Anfertigung für die Albert-Schweitzer-Schule. Die Klassenräume sind mit modernen, interaktiven Beamern ausgestattet, die eine herkömmliche Kreidetafel ersetzen. In dem Raum für die acht Korczak-Schüler wird in den kommenden Wochen noch eine Küche eingebaut, da die Kinder jeden Tag bis 14.30 Uhr in der Schule sind und dort auch ihr Mittagessen bekommen.
Das Gebäude in Modulbauweise bietet allen Komfort eines festen Baus, ist aber trotzdem nur ein gemietetes Objekt. Der Mietvertrag mit dem Kreis Offenbach läuft auf sechs Jahre mit Option auf Verlängerung. Auf etwa 1,3 Millionen Euro belaufen sich Bau- und Mitkosten. „Danach werden wir weitersehen, ob wir hier einen festen Bau brauchen“, kündigt Claudia Jäger an. Der alte Pavillon findet übrigens auch wieder ein Zuhause in Langen: er wurde an der Sonnenblumenschule aufgestellt und soll an der Grundschule im Langener Norden die Raumnot lindern.