Reisetauben-Siegerschau „Gut Flug“ Egelsbach Sicher auf dem Nachhauseweg

Die Züchter lieben ihr Hobby und stellen sich mit einigen Tauben zum Erinnerungsfoto auf – mit auf dem Bild der Vorsitzende Manfred Stanik (rechts). Foto: Postl

Egelsbach (lfp) – Etwa 60 erfolgreiche Reistauben, von den noch drei verblieben Züchtern des Reisetaubenzuchtverein „Gut Flug“ Egelsbach waren am Wochenende im Bürgerhaus Egelsbach zu sehen. Neben der Leistung für die größte zurückgelegte Strecke bewertete ein Richter aber auch das Aussehen der Tauben und vergab entsprechende „Schönheitspreise“.

„Ja, auch wir Züchter werden immer älter und so hat Karl Heuss sein geliebtes Hobby der Reisetaubenzucht aufgegeben, aber das Interesse bleibt ein Leben lang“, meinte Manfred Stanik, Vorsitzender des Reisetaubenzuchtvereins „Gut Flug“ Egelsbach. Er selbst teilt sich mittlerweile ebenfalls die aufwendige Arbeit mit seinem Sohn Erwin, sodass auch dort eine Zuchtgemeinschaft daraus geworden ist. Neben der Zuchtgemeinschaft Gerhard und Robert Eggert sowie Reinhold Rochofski stellte noch der Langener Züchter Gabriel Kureczka vom Klub 03 Langen im Bürgerhaus Egelsbach aus.

Der Preis für den schönsten (männlichen) Vogel ging an Reinhold Rochofski, seine Taube gewann zudem acht Preise und legte 2 810 Kilometer zurück. Das schönste Tauben-Weibchen kam aus dem Stall von Gerhard und Robert Eggert, diese Taube gewann neun Preise und hatte 3 395 Kilometer zurückgelegt. Ebenfalls aus dem Schlag der Zuchtgemeinschaft Eggert kam der schönste jährige Vogel, also einjährige Täuberich. Dieser gewann sechs Preise und flog 2 097 Wertungskilometer. Das jährige Weibchen, wiederum von der Zuchtgemeinschaft Gerhard und Robert Eggert, hatte sieben Preise gewonnen und 2 739 Kilometer zurückgelegt. Der Preis für die beste Flugleistung der jungen Männchen ging an die Zuchtgemeinschaft Manfred und Erwin Stanik mit 277 Kilometern, der Preis für junge Weibchen konnte sich Gabriel Kureczka sichern, sein Tauben-Weibchen flog ebenfalls 277 Kilometer.

„Hierzu muss man wissen, dass die Reisekation nach dem zweiten Flug abgebrochen wurde, da gerade mal die Hälfte der jungen Tauben zurückgekommen war – über die Gründe rätseln wir noch heute“, sagt Manfred Stanik.

Insgesamt war die Flugsaison durchwachsen, insbesondere die Hitze machte den Tauben zu schaffen. Der längste Flug ging von Chateuroux in Südfrankreich über 625 Kilometer nach Hause. „Dafür benötigen die schnellsten Tauben nicht mal acht Stunden“, verwies Stanik auf die enorme Flugleistung und Geschwindigkeit. Per Handy gibt der Flugleiter dem Taubentransporteur das Zeichen für das Auflassen, dann steigen 2 500 Tauben auf einmal auf. „Bei den kurzen Regionalflügen sind es manchmal bis zu 10 000 Tauben – da wird der Himmel schon mal dunkel“, beschreibt Manfred Stanik das Szenario. Dann wird es spannend: Alle müssen dann ihren Weg zum heimischen Schlag suchen.