EBBELWOIFEST VVV freut sich trotz Rekordhitze über großen Besucherandrang Sichtlich glücklich mit Sauergespritztem

Trotz Hitze großer Andrang – wie hier in der Fahrgasse. Der VVV ist zufrieden mit der Besucherzahl.

Langen – Die Fahrgeschäfte drehen sich wieder, am Freefall-Tower kreischen die Passagiere und in den Altstadtgassen duftet es nach Popcorn und Bratwurst – es ist endlich wieder „richtiges“ Ebbelwoifest. Und das haben die Langener sehnlichst vermisst, wie am vergangenen Wochenende deutlich wurde. Der Andrang ist groß – trotz Temperaturen jenseits der 30-Grad-Marke. Aber so ein sauergespritzter Ebbler löscht ja bekanntlich den Durst und erfrischt.

Angezapft wird die Ebbler-Quelle, so ist es Tradition, am Freitagabend von Brunnenwirt Heinz-Georg Sehring. Nach einem Stück des Orchestervereins Langen – die Musiker umrahmen auch Daaf und Krönung am Samstag trotz Schwitzewetter tapfer eine Stunde lang – meldet sich Sehring mit seinen gereimten Eröffnungsworten. „Ihr liebe Leut hier in Langen, wie schnell ist doch die Zeit vergangen“, so der Brunnenwirt darüber, dass das letzte Ebbelwoifest mit allem Drum und Dran schon drei Jahre her ist. „Damals hätt doch kaaner gedacht, was Corona hat mit uns gemacht.“ Umso größer die Freude, dass nach zwei Festausgaben „dehaam“ wieder ordentlich gefeiert werden darf.

Und: Der Ebbelwoi kostet immer noch zwei Euro – wie vor Corona und trotz Inflation, betont Sehring und fordert Applaus ein. „So, jetzt lasst das Stöffche rinne“, sagt er noch, bevor er die ersten Gerippte am Brunnen vollzapft und der Festtrubel beginnt.

„Hier gibt’s Ebbelwoi und da Eis“, sagt eine Besucherin zu Mann und Kind. Alles was kühl ist, steht hoch im Kurs. Mit Kappe oder Mütze lassen sich Groß und Klein nicht vom Bummeln und Fahrgeschäftefahren abhalten. Verdurstet sehen leider die meisten Birkenbäumchen aus, die den Weg zum Fest säumen. Mit Kunsthandwerk und allerlei Selbstgemachten lockt am Wochenende der Bachgassenmarkt. „Wir haben tolle Besucherzahlen, vor allem Samstagabend war es richtig voll“, freut sich Chris Muth, Vorsitzender des ausrichtenden Verkehrs- und Verschönerungsvereins (VVV).   jrd

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Er ist zufrieden, auch die Betreiber der Heckenwirtschaften könnten trotz Rekordhitze nicht über mangelnde Besucherzahlen klagen. Bis Stand Sonntagmittag sei es ein „sehr friedliches Fest“ gewesen, sagt Muth. Auch Beschwerden wegen Lärmbelästigung habe es keine gegeben. „Die Leute sprechen uns immer wieder an und sind richtig glücklich. Das zeigt, dass wir vieles richtig gemacht haben“, sagt Muth. Sehr gut besucht war auch die VVV-Hütte, die sich in diesem Jahr neu aufgestellt hat: Die Mitglieder helfen mit Infos – und verkaufen dieses Jahr auch Fanartikel zum Fest. „Es gab einen Run auf die T-Shirts, die sind auch alle schon weg“, sagt Muth.

Besonders beliebt: Der Halter fürs „Gerippte“, den es zur VVV-Mitgliedschaft gratis gibt. Ob’s daran lag, dass in der Hütte einige Anträge eingingen, kann Muth nur mutmaßen, aber ihn freut’s. Während die VVV-Mitglieder in der Hütte ein schattiges Plätzchen haben, sind andere Standbetreiber der Hitze mehr ausgesetzt. Thomas Schüppel, der an einem dem Biergarten vorgelagerten Hausmann-Stand hinterm Grill steht, nimmt’s gelassen: „Viel trinken ist wichtig und wir haben einen kleinen Ventilator, damit ist es ganz aushaltbar“, sagt er. Die Lust auf Bratwurst und Co. sei bei den Besuchern ungebrochen, vor allem abends.

Noch im Schatten stehen Monika Wotzlaw und Lena Neumann vom Haferkasten, die am Brunnen Ebbelwoi zapfen. „Hier ist es noch entspannt von der Temperatur her, aber nachmittags kommt die Sonne“, sagt Neumann und zeigt auf die Überdachung. Auch mittags ist die Lust auf Ebbelwoi groß – wegen der Hitze besonders die gespritzte Variante. Äußerst angenehm, da immer noch ein laues Lüftchen weht, ist es im Kirchhof, in dem es am Sonntagmorgen beim ökumenische Gottesdienst sehr voll wurde. Ab der Mittagszeit sitzen viele im schattigen Hof und gönnen sich ein kühles Getränk und etwas zu essen. Erstmals bewirtschaftet der 1. FC Langen den Hof. Die Mitglieder des Fußballclubs schenken Getränke aus, die Essensstände sind untervermietet, erklärt der Vorsitzende Stephan Seibel.

Neben den klassischen Imbissgerichten serviert der FC-Clubhauswirt Thai-Food. „Hier lässt es sich ganz gut aushalten, auch wenn die Hitze für alle brutal ist“, sagt Seibel. Er ist sehr zufrieden mit der Premiere – Bewährungsproben bestanden lautet das Zwischenfazit. Denn auch am Montag hat der FCL natürlich noch mal den Durst gestillt.