Die Halle war voll besetzt und die große Glasmalerei des Langener Künstlers Johannes Schreiter war eine wunderschöne Kulisse für diese besondere Premiere. Für Ena Roth war die Musik in der Trauerhalle in zweifacher Hinsicht ein Heimspiel. Zum einen ist die Langenerin ja sowieso in der Sterzbachstadt Zuhause, außerdem spielt die Musikerin oft bei Beerdigungen die Orgel. „Als wir angekündigt haben, dass wir hier ein Konzert spielen, waren die Reaktionen sehr unterschiedlich“, verrät Ena Roth.
Trauerhalle als stimmungsvoller Ort
Die einen fanden die Idee gut, andere ganz unpassend. „Aber offensichtlich gab es ja doch recht viele Musikfreunde, die heute mit uns das Konzert erleben wollen“, sagte Ena Roth mit Blick auf die voll besetzten Stuhlreihen. Für sie persönlich sei die Trauerhalle ein sehr schöner, stimmungsvoller Ort. „Es ist schön auch mal hier zu sein, und nicht zu trauern. Auch wenn wir natürlich heute auch an die Menschen denken können, die eben nicht mehr hier sind“, sagte die Sängerin gleich zu Beginn des Konzerts.
Stereo Coffee spielen drei Zugaben
Ob es Terence Trent D’Arby mit „Sign Your Name“, Titel von Sting, Coldplay, Pink Floyd oder Joe Cocker waren, Ena Roth und Michael Baum gaben ein stimmungsvolles Konzert bei toller Akustik. Keine Frage, die Premiere war überaus gelungen und die beiden Künstler bekamen viel Applaus und stehende Ovationen. Drei Zugaben spielten Stereo Coffee für ihr Publikum. „Das war ein fulminanter Auftakt“, war auch Roland Sorger, Pressesprecher der Stadt Langen, überzeugt von der Umsetzung des Konzerts in der Trauerhalle.
Weitere Veranstaltungen denkbar
Die Idee, den Friedhof stärker ins Bewusstsein der Öffentlichkeit zu rücken und dort kulturelle Veranstaltungen ermöglichen, die auch der Erholung und als sozialer Treffpunkt dienen, sei gelungen. „Ein neuer Termin steht noch nicht“, verriet Sorger, „aber nach diesem Erfolg sind weitere Veranstaltungen wie Konzerte oder auch Lesungen auf jeden Fall denkbar.“