UNWETTEREINSÄTZE Stadt will Kanal analysieren Sterzbach läuft über

Wegen starker Regenfälle kam es in Langen am vergangenen Sonntag zu Szenen wie dieser. Foto: FFW Langen / P

Langen – Für Sonntagmittag waren teils kräftige Schauer und Gewitter vorhergesagt und auch in Langen gab es starke Regenfälle. Die führten dazu, dass der Sterzbach im Bereich der Altstadt über die Flurkante trat: Es kam zu überschwemmten Altstadtgassen und vollgelaufenen Kellern. „So schlimm war es diesmal nicht. Für die, die Wasser im Keller hatten, war es natürlich nicht schön, aber für uns als Feuerwehr war es vergleichsweise ruhig“, sagt Stadtbrandinspektor Frank Stöcker. Die Feuerwehr musste zu fünf Einsätzen ausrücken, unter anderem in die Lutherstraße, die Borngasse und die Südliche Ringstraße. Dass der Sterzbach binnen kürzester Zeit so heftig übergelaufen ist, sei natürlich besorgniserregend, sagt Stöcker: „Da muss man eine Lösung finden.“

Mit dem Unwetter zusammen hängt auch dieser etwas kuriose Einsatz: „Am Friedhof in der Trauerhalle ist der Blitz eingeschlagen und hat vermutlich dazu geführt, dass die Glocke erst mal eine Stunde dauergeläutet hat“, erklärt Stöcker. Anwohner haben dann wegen des Dauergeläuts die Feuerwehr gerufen. Zurück zum Sterzbach: Die Überschwemmungen durch Starkregenfälle nehme man sehr ernst, sagte Stadt-Pressesprecher Markus Schaible. Eine Anwohnerinitiative hatte sich bereits gegründet und an den Bürgermeister gewandt, sodass die Rathausspitze das Thema ganz oben auf die Agenda hob. Das Wasser sei aber nicht nur aus dem Sterzbach gekommen, „das ist ein topografisches Problem“, betont Schaible. Es sei teilweise schon über den unteren Freibad-Parkplatz an der Teichstraße geflossen und an den Kleingärten in der Altstadt herausgeschossen. Vor dem Gitter am Punkt, wo der Sterzbach unterirdisch verläuft, habe sich dann Schlamm gestaut, der über alle diese Wasserwege mitgerissen wurde.

Zum einen wolle die Stadt dieses Gitter des Sterzbachs umbauen lassen, „damit dort nicht mehr so viel hängen bleibt.“ Zum anderen sollen das Bachbett gereinigt und die Algen untersucht werden. Die Stadt will ein Ingenieurbüro damit beauftragen, Gegenmaßnahmen zu prüfen. „Die Weiherwiese hinter der Stadtmauer ist ja ein Feuchtgebiet, also eigentlich ein natürliches Regenrückhaltebecken“, sagt Schaible. In Kürze soll es dazu einen Runden Tisch mit Anwohnern, Feuerwehr, Ordnungsamt und KBL geben.

VON JULIA RADGEN