SIEBENSCHLÄFER-MAIMARKT Endlich wird wieder gefeiert Stöffche und Traktorenparade

Ein besonderer Hingucker beim Maimarkt ist die Parade mit alten Traktoren durch die Wassergasse, ausgerichtet von den Götzenhainer Schlepperfreunden.

Langen – Endlich darf wieder in der Altstadt gefeiert werden. Im Schatten der Fachwerkhäuser lud der Siebenschläfer-Maimarkt nach langer Pause am Sonntag wieder mit allerlei Ständen zum geselligen Beisammensein in die Wassergasse und informierte über die hiesige Apfelweinkultur. Neben Initiativen zum Fahrradfahren oder spannenden Erlebnissen in der historischen Druckwerkstatt durfte natürlich der Ebbelwoi nicht fehlen.

Seit über 25 Jahren ist Thomas Göbel mit seinem kleinen Wagen fester Bestandteil des Marktes, der traditionell am ersten Sonntag im Mai stattfindet. In seiner familiengeführten Obstbrennerei stellt er neben klassischen Bränden auch besonderen Gin her. „Dieses Jahr sind die Sorten mit Citrus oder Himbeere besonders beliebt“, weiß er. Durch die coronabedingte Pause kamen seine Besuche auf Märkten und Straßenfesten in der Region zum Erliegen. „Der Maimarkt in Langen ist der erste große Markt, den wir besuchen“, erzählt der Reinheimer. Einige Meter weiter findet sich der Allgemeine Deutsche Fahrradclub Langen/Egelsbach mit einem Zelt.

Der Vorsitzende Werner Weigand hat eine große Karte mitgebracht, auf der problematische Stellen für den Radverkehr markiert werden können. „Wir kleben dann einen Punkt auf die Stadtkarte. Das genaue Problem wird auf einem gesonderten Zettel beschrieben“, erklärt er. „Die Karte wird anschließend der Stadt übergeben, damit so hoffentlich der Radverkehr in Langen gestärkt wird“, sagt Weigand. Am Nachmittag eröffnet zudem der Erste Stadtrat Stefan Löbig am Stand des ADFC das jährliche Stadtradeln.

Doch zuvor tuckert eine Kolonne alter Traktoren mit mächtigem Lärm durch die gut gefüllte Altstadtgasse.
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Die Schlepperfreunde aus Götzenhain haben ihre bunten Trecker fleißig poliert und präsentieren diese bei einer kleinen Parade. Ganz besonders strahlen dabei die Augen der Kinder, die am liebsten mitfahren würden. Das können sie zumindest in einer anderen Art am Stand der „Lanika“-Schulinitiative, die eine große Rollenrutsche aufgebaut hat und daneben über ihr Projekt informiert.

Der Höhepunkt, der in diesem Jahr unter einem ganz besonderen Zeichen steht, ist aber natürlich wieder der Siebenschläfer-Ebbelwoi. Die Deutsche Unesco-Kommission hat die „Handwerkliche Apfelweinkultur“ nämlich in das Verzeichnis des Immateriellen Kulturguts aufgenommen. „Das ist eine hervorragende Auszeichnung, die wir wirklich sehr zu schätzen wissen“, freut sich Joachim Knapp als Vorsitzender der „Stöffchemacher“, die wieder reichlich Ebbelwoi dabei haben. „Wir haben für unsere Produktionen überwiegend Äpfel von Langener Streuobstwiesen verwendet; einige kamen auch aus der Rhön“, sagt Thomas Haase. Er hat selbst mehrere Fässer im Keller und sagt: „Jedes Glas ist eine Überraschung, denn jedes Fass hat seinen ganz eigenen Geschmack.“

Der Verein hat im vergangenen Jahr etwa 7.000 Liter frischen Apfelwein gekeltert, der in diesem Jahr neben dem Siebenschläfer-Maimarkt auch auf dem Ebbelwoifest in Langen und der Kerb in Egelsbach ausgeschenkt werden soll. „Dabei ist es einfach schön, mal wieder einen Stand zu machen und unseren Ebbelwoi zu verköstigen“, fügt der Kelterer Jürgen Schinko hinzu.  zmk