Für den fairen Handel in die Pedale treten Tour de Fair macht auch am Weltladen in Langen Station

Die radelnden Botschafter des fairen Handels vor dem Weltladen in Langen. Foto: Postl

Langen (lfp) – „Sich regen, bringt Segen“ – so lautet ein bewährtes Sprichwort. Dies gilt auch für die Initiative „Fairer Handel“ mit den Weltläden als besondere Partner. So radeln seit ein paar Jahren in der Ferienzeit besonders engagierte Mitglieder der Bewegung „Fairer Handel“ durch die Lande und besuchen entsprechende Verkaufspartner – vorwiegend sind dies die mittlerweile nahezu über die ganze Republik verstreuten Weltläden.

In diesem Jahr führte die „Tour de Fair“ von Mannheim in Baden-Württemberg, über Heppenheim, Bickenbach, Darmstadt, Dieburg, Langen, Neu-Isenburg nach Frankfurt – und von dort weiter über Raunheim nach Mainz in Rheinland-Pfalz und endet dann wieder in Hessen, nämlich in der Landeshauptstadt Wiesbaden.

In Langen wartet Weltladen-Chefin Margarete Rölz mit ihrem Team schon auf die radelnden Botschafter des fairen Handels und bereitete ihnen einen herzlichen Empfang. Bei Kaffee und Kuchen, frischem Obst und Häppchen konnten sich alle erst einmal nach Herzenslust stärken. „Das ist unser Laden, seid willkommen“, sagte Rölz und erhielt als Dankeschön viel Applaus von den rund 30 Radfahrern für den vorbildlich vorbereiteten Brunch.

„Ich bin erstaunt wie unterschiedlich doch die Weltläden sind, dieser hier in Langen ist wirklich schön und groß, dazu gibt es Angebote, die ich woanders noch nicht gesehene habe“, meinte Gerhard Werum aus Dieburg, der die Tour anführte. Christina Katzer aus Frankfurt an der Oder kommt vom Institut „Globales lernen an der Oder und Spree“, ein Projekt des Vereins Jugendhilfe und Sozialarbeit. „Für mich ist es ein besonderes Bedürfnis hier mitzumachen, der faire Handel muss noch viel mehr bekannt gemacht werden, denn er hilft allen beteiligten Partnern“, sagte Katzer.

Beim Rundgang durch den Langener Weltladen hat Inge Dithmer ein besonderes Mitbringsel entdeckt – einen Brillenhalter. „Das ist doch wirklich was ganz Tolles und praktisch noch dazu, das habe ich bisher noch nirgendwo gesehen“, sagte die aus Rellingen bei Hamburg kommende Teilnehmerin und war ganz begeistert.

Langes Bürgermeister Frieder Gebhardt stattete den besonderen Besuchern des Weltladens in der unteren Bahnstraße ebenfalls einen Besuch ab und war von der Motivation der Teilnehmer recht angetan. „Es ist für mich beeindruckend, welche weiten Wege sie für ihre Idee auf sich nehmen“, sagte Gebhardt. Er verwies darauf, dass man sich über die städtische Wirtschaftsförderung bemühe, den fairen Handel, insbesondere den Weltladen, zu unterstützen. „Es ist jedoch nicht immer einfach, den lokalen Einzelhandel von einer Beteiligung am fairen Handel zu überzeugen“, betonte das Langener Stadtoberhaupt. Dass Langen eine „Fair Trade City“ ist, sei vor allem dem Team des Weltladens um die unermüdliche Margarete Rölz zu verdankten, erklärte Frieder Gebhardt. „Wenn wir wirklich fair handeln würden, dann hätten die vielen, die ihre Heimat aus wirtschaftlichen Gründen verlassen, keine Veranlassung dazu“, sagte Frieder Gebhardt und zielte auch auf die Flüchtlingssituation ab.

Als Präsent für die Stadt Langen, aber auch für den Weltladen, überreichte Gerhard Werum ein wetterfestes Dokument mit dem Verlauf der Tour auf der einen sowie die Unterschriften der Teilnehmer der „Tour de Fair“ 2016 auf der anderen Seite, an Bürgermeister Frieder Gebhardt und Margarete Rölz.