Sommerfest des Egelsbacher Vereins Vogelschützer wünschen sich engagierte Helfer

Beim Sommerfest des Vogelschutz- und Zuchtvereins gab es Musik von Rolf Wittek (hinten, von links). Daran erfreuten sich auch Bürgermeister Tobias Wilbrand mit seiner Frau Pilar Pena, Karin Sperling, der stellvertretende Vorsitzende Ulrich Klingbeil und der Vorsitzende Klaus Sperling. Foto: Postl

Egelsbach (lfp) – Beim Blick auf die Einsatzpläne fürs traditionelle Sommerfest des Vogelschutz- und Zuchtvereins wurde Karin Sperling etwas schwindelig. „Wie wollen wir das mit den noch verbliebenen und fitten Helfern alles schaffen?“, stellte sich die Frage für die stille Organisatorin im Hintergrund. Schnell wurde man sich im Vorstand einig, es mit einem nur eintägigen Sommerfest zu versuchen. Für die Unterhaltung sorgte diesmal Musikus Rolf Wittek. Die Bilanz danach: Es war eine gute Entscheidung.

Klaus Sperling, der Chef der Egelsbacher Vogelschützer, führte eine Besuchergruppe übers Gelände. „Wir wollen mal sehen, wie es unserem neuesten Freund geht“, sagte Sperling und öffnete die Tür zur Kleinvogelvoliere im Haupthaus. „Halt’s Maul!“ schallte es ihm entgegen – und alle in der Gruppe mussten. „Ja, das ist ein lustiger Geselle, hat aber durch sein Alleinsein ein psychisches Problem“, erklärte Sperling mit Blick auf einen Graupapagei, der sich viele Federn selbst ausgerupft hat. Er sitzt in seinem eigenen Käfig inmitten vieler anderer Vögel und hat nun entsprechende Unterhaltung. „Wenn ich ihn heraus lasse, gibt es Probleme mit den anderen, er muss sich erst einmal an seine neue Gesellschaft gewöhnen“, erklärt der Vogelschützer.

Weiter hinten in den Volieren sind zwei Bussarde und ein Falke, jeweils mit gebrochenen Flügeln. „Die sehen zwar alle recht munter aus, doch in der Freiheit haben sie ein echtes Problem, ihre Beute zu schlagen“, sagte Klaus Sperling. Die Flügelknochen sind zwar wieder „geflickt“, müssen aber noch fest zusammenwachsen. „Die holen sich zwar schon ihr Fressen, aber in der freien Natur sieht das anders aus“, erklärte Sperling. „Die werden jetzt noch eine Weile aufgepäppelt, dann werden sie wieder in die Freiheit entlassen.“

Bis zum späten Abend war der Tierarzt Klaus Sperling noch in seinem Operationssaal beschäftigt. „Man hat uns eine Amsel gebracht, die sich wohl in einem Zaun verfangen und dabei das Bein gebrochen hatte.“

Doch wie schient man ein so kleines Bein? „Für solche Fälle habe ich immer mehrere unterschiedlich große Federkiele, den passenden schneide ich auf die erforderliche Länge zu, dann schlitze ich ihn auf und lege diesen um den Bruch, dann wird alles verklebt“, erklärt der Fachmann. In die hohlen Knochen der Flügel schiebt er meist einen Metallstift, der nach der Genesung wieder entfernt wird.

Beim Sommerfest wollte er von allen diesen Problemen aber besser nichts wissen. „Ich freue mich, dass so viele Besucher gekommen sind und uns die Treue halten – nur ein paar jüngere Mitglieder und auch Helfer würden uns gut tun“, wünscht sich Klaus Sperling.

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