Es ist ein Paradebeispiel für eine sinnvolle Zusammenarbeit über kommunale Grenzen hinweg: Von Januar an machen Langen und Egelsbach bei der Abfall- und Wertstoffentsorgung gemeinsame Sache. Während sich am Abfuhrrhythmus für Restmüll, Altpapier, Leichtverpackungen (Gelber Sack) und Bioabfall nichts ändert, gibt es künftig einen zentralen Wertstoffhof in der Darmstädter Straße 70 in Langen. Zugleich bleibt die bisherige Annahmestelle in Egelsbach in der Heidelberger Straße 38 in einem abgespeckten Umfang erhalten, nicht nur für Egelsbacher Einwohner, sondern auch für Langener. Die Anlieferung ist beschränkt auf Grünschnitt, Batterien und Elektrokleingeräte.
Betrieben werden die beiden Wertstoffhöfe durch eine gemeinsame Gesellschaft, die in Gründung befindliche Abfallservice Langen Egelsbach GmbH, abgekürzt ALEG. An ihr sind entsprechend ihrer Einwohnerzahl die Gemeinde Egelsbach mit 25 und die Stadt Langen beziehungsweise ihre Kommunalen Betriebe (KBL) mit 75 Prozent beteiligt. Das rein kommunale Unternehmen wird sich von der Müllabfuhr bis zum Sperrmüll um alles rund um die Entsorgung kümmern– „und das effizient, bürgernah und mit der nötigen Sorgfalt“, wie KBL-Betriebsleiter Manfred Pusdrowski betont.
Die Weichen für das richtungsweisende Konzept wurden im August mit der Eröffnung der neuen KBL-Anlagen neben der Feuerwehr gestellt. Dort ist neben weiteren Einrichtungen ein moderner und übersichtlicher Wertstoffhof entstanden, der von Jahresbeginn an zur zentralen Annahmestelle für beide Kommunen wird und geografisch nahezu an der Gemeindegrenze liegt. Für Einwohner aus Egelsbach bietet er deutlich umfangreichere Entsorgungsmöglichkeiten.
Hier können sie auch Holz, Sperrmüll, Papier, Leichtverpackungen und (sortierte) Baustellenabfälle anliefern. Gebühren und Mengenbegrenzungen sind für alle gleich. Wichtig ist, den Personalausweis mitzubringen, um nachweisen zu können, in einer der beiden Kommunen zu wohnen. Die Öffnungszeiten in Langen sind unverändert dienstags, donnerstags und freitags von 8 bis 17 Uhr und samstags von 8 bis 14 Uhr. Nicht mehr möglich ist es ab Januar, Grünschnitt auf dem alten Wertstoffhof an der Liebigstraße abzugeben. Dafür steht der Langener Bevölkerung aber neben dem zentralen Wertstoffhof auch die Dependance in Egelsbach zur Verfügung. Gerade für Anwohner westlich der Bahn könnte sie zu einer willkommenen Alternative werden. Doch zunächst macht die Annahmestelle an der Heidelberger Straße wegen der Containerumstellung und der Übertragung auf die ALEG eine kleine Pause und ist vom 23. Dezember bis zum 10. Januar geschlossen. Ansonsten ist montags und freitags von 12 bis 17 Uhr und samstags von 9 bis 14 Uhr geöffnet.
Bisher konnten die Egelsbacher am letzten Samstag im Monat Sperrmüll zu einer Annahmestelle an der Marie-Curie-Straße bringen. Dieses Angebot gibt es jetzt nicht mehr. Dafür besteht aber die Möglichkeit, wesentlich öfter den zentralen Wertstoffhof zu nutzen, nämlich an allen vier Öffnungstagen. Sperrmüll, Grünschnitt und Holz mit einer Menge von 300 Litern (Faustregel: Was in den Kofferraum passt) werden an der Darmstädter Straße kostenfrei angenommen. Darüber hinaus wird ein kleiner Obolus fällig. Generell kostenpflichtig sind behandeltes Holz aus dem Außenbereich, Bauschutt, Baustellenabfälle und Autoreifen.
Bei der Sperrmüllabfuhr auf Abruf bleibt – auch für Egelsbach – alles beim Alten. Holzpaletten, Türen oder Fensterrahmen werden nicht mitgenommen. Sie können zum Wertstoffhof in Langen gebracht werden. Alle Öffnungszeiten und Annahmebedingungen stehen in einem Faltblatt, das in Egelsbach mit dem Abfallkalender 2019 an sämtliche Haushalte verteilt wird. In Langen liegt der Flyer im Rathaus und auf dem Wertstoffhof aus. In Egelsbach hat ALEG am 1. Januar auch das Tonnenmanagement übernommen und sammelt darüber hinaus am Tag der Müllabfuhr abgeschmückte Weihnachtsbäume ein. Wer Fragen hat, kann sich unter Telefon 06103 203391 und Telefon 06103 595471 an die Abfallberatung der Stadt Langen und an die Kommunalen Betriebe wenden.