Jahreshauptversammlung der Freiwilligen Feuerwehr Mühlheim 56 Brände in 2018 gelöscht

Bei der Mühlheimer Feuerwehr ist immer etwas los. Wie hier beim Tag der offenen Tür. Foto: m

Mühlheim (m) – Insgesamt 75 Aktive zählt die Freiwillige Feuerwehr Mühlheim, viele von ihnen bewältigten im vergangenen Jahr 212 Einsätze, einige mehr als im Vorjahr. Sie löschten 56 Brände, darunter ein Feuer in einem Verwaltungsgebäude an der Borsigstraße, Wald- und Wiesenbrände. Unter den 126 Hilfeleistungen war auch der Versuch, einen aus dem Schlachthaus entflohenen Bullen einzufangen.

Dabei wurde ein Helfer verletzt, blickte Wehrführer Michael Kawecki bei der Jahreshauptversammlung zurück. Dabei habe sich gezeigt, „wie unsere Gesellschaft heute aufgestellt ist: Sollen sich doch die anderen drum kümmern“, denken offenbar viele Zeitgenossen bei Notfällen, beobachtete Kawecki. Sehr gut funktioniere dagegen die nachbarliche Löschhilfe der Wehren.

Überhaupt kein Verständnis habe er für die erlebten Anfeindungen gegenüber Kameraden: „Das ist nicht akzeptabel und nicht zu tolerieren.“

Zahlreiche Helfer absolvierten 2018 eine Aus- oder Fortbildung. Der Wehrführer berichtete, dass bei der Landesfeuerwehrschule künftig mehr Plätze für Gruppen- und Zugführer-Lehrgänge bereitgestellt werden sollen. Für andere Seminare fehlen aber noch Kapazitäten. Der Sprecher teilte mit, dass drei Schüler aus der Jugendwehr in die Einsatzabteilung übernommen wurden. Das decke jedoch nicht die absehbare Lücke in den kommenden Jahren.

Auch die Zahl der Mitarbeiter, die schwere Fahrzeuge, Boote und Stapler führen dürfen, schwinde. Darum sollte der Erwerb der entsprechenden Führerscheine bezuschusst werden, empfahl Kawecki. Er teilte auch mit, dass ein neues Löschfahrzeug HLF 20 im November beim Hersteller abgeholt werden konnte. Die Verzögerung lag in diesem Fall bei einer ungenauen Ausschreibung sowie an mehreren Wechseln der Verantwortlichen in anderen beteiligten Kommunen. Derzeit laufe die Vorbereitung für die Anschaffung eines neuen Drehleiterwagens.

„Das neue Gerät soll 25 Jahre im Dienst stehen“, gab Kawecki an der Anton-Dey-Straße zu bedenken. „Passt das in die heutige Zeit, in der sich die Technik rasant verändert?“ So werde seit Jahren über die digitale Alarmierung diskutiert. Die Geräte seien in der Stadt nur bedingt einsetzbar. Bis zur kompletten Ausstattung könnte die Version schon wieder überholt sein, fürchtete der Leiter.

Der Kreisbrandinspektor habe einen „schnelleren Wandel“ angekündigt. In Zeiten von digitalen Systemen in den Fahrzeugen sei mit der Anpassung von Apparaten und Programmen in kürzeren Zyklen zu rechnen.

Ein weiteres Thema, mit dem sich die Wehrleute in Zukunft beschäftigen müssen, sei Hygiene, die Sach- und Unfallversicherer mit Auflagen und Vorgaben verbinden. Dem gegenüber stünden die städtischen Haushaltsplanungen mit einem Vorlauf von fast zwei Jahren, mahnte Kawecki. Die geforderte Flexibilität, um kurzfristig auf Veränderungen reagieren zu können, „bleibt eine Herausforderung“.

Eine andere habe der Magistrat gemeistert: Einsatzkräfte gelangen nun in städtischen Einrichtungen einfacher an Betreuungsplätze für ihren Nachwuchs. Ungerecht? - „Es kann ja jeder Mitglied der Feuerwehr werden“, verteidigte der Wehrführer den Vorteil. Für die Kinderfeuerwehr wünscht sich Kawecki ein stärkeres Engagement der Eltern.

Der Nachwuchs erhält demnächst das bisherige Büro der Wehrführung, das sei allerdings „nur eine provisorische Lösung auf Zeit“. Auch ein zusätzliches Transportauto wäre sinnvoll. Denn „eine gute Jugendarbeit ist die Basis für die Sicherung des künftigen Nachwuchses“.