Adventgemeinde hilft Kindern aus Flüchtlingsfamilien Abc-Schützen freuen sich über gefüllte Schultüten

Voller Freude nahmen die künftigen Abc-Schützen oder ihre Eltern die Schultüten an, die von der Adventgemeinde für Kinder von geflüchteten Familien bereitgestellt wurden. Foto: Prochnow

Mühlheim (m) – Iman, Abdulrahman und Musah heißen die Mühlheimer Abc-Schützen, die ihre Schultüten bereits am Wochenende stemmten. Die haben die Flüchtlingskinder nämlich bei der Adventgemeinde am Zeppelinring bekommen. Die Aktion der engagierten Christen blickt bereits auf eine kleine Tradition zurück, seit mehreren Jahren unterstützen sie Familien, die in der Mühlenstadt Zuflucht gefunden haben.

Lorita Sebastian begrüßte die Kinder mit ihren Eltern im Namen der Gemeinde im Saal. Auch für Dariush und Sahra waren Zuckertüten vorbereitet, die beiden Erstklässler konnten am vergangenen Freitag jedoch nicht zu der kleinen Feierstunde kommen. „Für die Kinder beginnt ein neuer Lebensabschnitt, wir wollen ihnen eine kleine Freude bereiten“, empfing die Sprecherin die Gäste. Auch den Helfern bringe das Tüten-Füllen stets viel Vergnügen. Pastor Simret Mahary beglückwünschte die Eltern der Schulanfänger. Er selbst kam im Alter von 15 Jahren aus Äthiopien, erzählte er. Damals stand er mit viel Angst vor seiner neuen Klasse in Deutschland, „weil da auch Mädchen saßen“. Aber „es geht alles, und mit netten Menschen geht’s noch einfacher“, ermutigte Mahary die Schulanfänger. Die Begegnung mit Fremden sei für alle ein Geben und Nehmen.

Sozialarbeiter der Arbeiterwohlfahrt

„Meine eigene Kultur hat mir viel gegeben, das ist gut für mich und gut für Deutschland“, wandte er sich an die Eltern. „Die Menschen hier haben mir viel gegeben und ich habe den Menschen viel zu geben. Miteinander und mit Gottes Hilfe können wir es schaffen.“ In die Schultüten haben die Adventisten Malkasten, Stifte, Hefte, Kleber, Buchstaben-Kekse, vegane Gummibärchen, weitere Süßigkeiten und kleine Spielsachen gepackt. Dabei haben sie sich mit Julia Sittinger, Juana Menzfeldowki und Markus Stottut abgestimmt. Die Sozialarbeiter der Arbeiterwohlfahrt Offenbach Land sind für die rund 330 Flüchtlinge zuständig, die derzeit in der Mühlenstadt leben.

Fünf von ihnen wurden am Dienstag eingeschult. Ob sie in der Stadt bleiben, liegt daran, ob sie als Asylbewerber anerkannt sind und wo sie Wohnraum finden. Die Mädchen und Jungen waren ein Jahr im Kindergarten und besuchten einen täglichen Vorlaufkurs an der Schule, die sie nun besuchen. Dank galt Farzad Ghanizadeh, der seit drei Jahren in der Stadt lebt und bei der Feierstunde übersetzte.