Startschuss für den Anbau Acht Klassenzimmer fürs Friedrich-Ebert-Gymnasium

Erste Kreisbeigeordnete Claudia Jäger sowie der Architekt und der Schulleiter informierten sich jüngst auf der Baustelle über den Stand der Arbeiten. Foto: Prochnow

Mühlheim (m) – Wo bisher die Kurzstrecke startete, hocken bald Schüler vor dem Interactive Board: Endlich haben die Arbeiten für den nächsten Anbau des Friedrich-Ebert-Gymnasiums an der Heinestraße begonnen. Jetzt muss sich die Gemeinde der kleinsten Anstalt ihrer Art im Kreis Offenbach noch 15 Monate gedulden, bis sie acht weitere Klassenräume nutzen kann. In der vergangenen Woche stellten Erste Kreisbeigeordnete Claudia Jäger, Architekt und Schulleiter das Projekt vor.

Zwei Arbeiter und ein Kran lassen gerade die Moniereisen von einem Tieflader heben und verteilen sie in der ausgehobenen Baugrube. Mehr weist noch nicht auf das 2,3 Millionen Euro teure Vorhaben hin. Doch Planer Michael Kremer aus Offenbach und Projektleiter Peter Deuth vom Fachdienst Gebäudewirtschaft im Kreishaus in Dietzenbach haben Pläne mitgebracht.

Auf Stelzen entstehen zwei Obergeschosse mit je vier Klassenzimmern von 60 Quadratmetern Fläche. Erreicht werden sie über zwei Treppenhäuser, ein Aufzug werde nicht eingebaut, weil andere Gebäude über barrierefreie Zugänge verfügen, stellt der Gast Details vor. Das Erdgeschoss bleibt offen und dient so als überdachter Pausenraum. Auch die ersten Meter der Aschebahn werden unter den Unterrichtsräumen liegen.

Schall- und Sonnenschutz für die Fassade

Die schlichte Fassade wird mit Schall- und Sonnenschutz ausgestattet und nur einen geringen Energieverbrauch aufweisen. Drinnen wird es funktional zugehen, die werden Böden mit Fliesen und Linoleum ausgestattet Und natürlich erhalten auch die neuen Säle interaktive Tafeln, auf die über Computer Bilder und Schrift projiziert werden können, auch aus dem Internet, erläutert Schulleiter Stefan Sturm.

Derzeit seien mehrere Klassen in naturwissenschaftlichen Fachräumen, im Theatersaal und in Containern untergebracht. „Zum Glück gibt es keine Wanderklassen“, informiert der Direktor, sodass keine Lerngruppe ohne Stammplatz auskommen muss. Die prosperierende Mühlenstadt, der Zuzug junger Familien, aber auch der Rückzug zu G9, die neunjährige Gymnasialzeit, ließ den Raumbedarf anwachsen.

Seit fünf Jahren um Anbau gekämpft

Der gute Ruf der Einrichtung sorge ebenfalls für ein steigendes Interesse, Kinder aufs FEG zu schicken, schildert Sturm nicht ohne Stolz. Das sei möglich, wenn sowieso wieder eine fünfte Eingangsklasse gebildet werden muss und dort noch Plätze frei sind. 800 Mädchen und Jungen besuchen derzeit die Schule, Tendenz steigend. Der Kreis als Schulträger werde darum auch weitere Fahrradständer auf dem Außengelände installieren, kündigt Claudia Jäger an.

Seit fünf Jahren kämpfen Schulleitung und Dezernat um den Anbau. Zuletzt musste die Ausschreibung erneut gestartet werden, da sich nur ein Unternehmen mit stark überhöhten Preisvorstellungen beworben hatte. Das sei ein Tribut an die anhaltend gute wirtschaftliche Lage, so die Kreisbeigeordnete. Die Maßnahme sei Teil des Kommunalen Sonderinvestitionsprogramms des Landes, KIP, auch Einrichtungen in Dietzenbach und Neu-Isenburg werden auf diesem Wege erweitert.