Nächste coronabedingte Absage im kulturellen Mühlheimer Leben Aktivitäten abgesagt

Letztes Jahr wurde beim Oktoberfest des Ski- und Freizeitvereins noch in geselliger Runde gefeiert. Dieses Jahr machte Corona den Planungen einen Strich durch die Rechnung. Foto: m

Mühlheim (m) – Irgendwann in diesen Tagen würde sich die halbe Mühlenstadt beim Oktoberfest im Hof der Familie Schweikard treffen. „Mit Abstand an den Tischen wäre die Feier für 50 Personen möglich gewesen“, erläutert Horst Schweikard die Regeln. „Aber es hätten sich Gruppen an Stehtischen gebildet, das erschien uns als zu gewagt“, begründet der Gastgeber die nächste Absage im kulturellen Leben. Und damit befindet sich der Ski- und Freizeitverein bekanntlich in guter Gesellschaft. Der Vorsitzende hat noch ein Motiv für die Vorstandsentscheidung: Bei einem positiven Fall und Quarantäne-Pflicht hätte nach dem Erlass der Landesregierung vielleicht sogar das Sportgeschäft im Haus schließen müssen, heißt es. Die SFV-Oberen beschlossen darüber hinaus, zumindest bis März das komplette Vereinsleben einzustellen, sämtliche Angebote zu streichen, allerdings mit ganz unterschiedlichen Begründungen. Dabei war sich das Führungsgremium bis zu seiner Sitzung sicher, viele Aktivitäten trotz des Virus aufrecht erhalten zu können. Angesichts der enormen Anforderungen, die staatlicherseits wegen dieses Krankheitserregers eingefordert werden, stellt die Gemeinschaft jedoch ihre Unternehmungen ein. „Fahrten mit dem Bus dürfen mit höchstens 25 Personen ohne Maske starten, sind’s mehr, muss jeder Passagier einen Mund-Nase-Schutz tragen“, brachte Vorsitzender Schweikard in Erfahrung. Das würde entweder sehr teuer oder sehr unangenehm werden, begründete er die Streichung dieser Ausflüge. Die geplante Jahreshauptversammlung wurde verschoben, jetzt muss er in seinem 36. Jahr im Amt bleiben. 2019 führte eine Radtour ins Münsterland. Im Juni wären die Mühlheimer von Gotha über Erfurt, von Weimar nach Jena, Gera und Altenburg gestrampelt. Das ging mit dem gecharteten Bus nicht, die Hotels sagten während des Lockdowns ab. Die Tour soll nun 2021 laufen. Für September war eine Tagesfahrt nach Gau-Algesheim mit Wanderung vorgesehen. Das Ziel, ein Weingut, habe alle Veranstaltungen abgeblasen, erklärt der Sprecher. Seit 1983 reist jedes Jahr eine große Gruppe im November zum Start der Skisaison für fünf Tage ins Stubaital. „Wir sind schon mit 163 Leuten und drei Bussen losgefahren“, schwelgt Schweikard in Erinnerungen. Zuletzt waren sie rund 50, dazu kamen Mitglieder mit dem Auto nach. „Es gab nie Probleme mit der Unterkunft im Gasteiger Hof, und Skifahren selbst wäre mit Corona möglich“, erläutert er. Aber man wisse halt nicht, wie es mit der Nähe auf dem Skilift und in der Gondel aussieht, der Barbetrieb wäre „fraglich“, Sauna und Wellnessbereiche seien geschlossen. Die Besucher aus Hessen konnten kostenlos stornieren, „wir haben aber gleich wieder für nächstes Jahr gebucht“, betont der Optimist. Gestrichen haben sie ferner das Candle Light Dinner im Haus der Musik, zu dem stets ein attraktives Büfett des Forsthaus-Restaurants serviert wurde. „Das Gastro-Team der Concordia hat uns ausgeladen“, es hätten kaum 30 Plätze besetzt werden können, lautet die Begründung, die Kühlanlagen seien nicht mehr in Betrieb. Das Treffen nach dem Zug am Rosenmontag hat Schweikard ebenfalls gestrichen, da auch der närrische Lindwurm vom Karnevalverein bereits jetzt abgesagt ist. Ebenfalls auf Eis gelegt ist die wöchentliche Skigymnastik des SFV in der kleinen Halle des Friedrich-Ebert-Gymnasiums.