ADFC-Vorsitzender möchte Warnschilder an der Dieselstraße Nicht alle Wünsche erfüllt

Zu hoch: ADFC-Vorsitzender Gerald Klatt moniert, dass am Übergang des Lämmerspieler Wegs über die Dieselstraße mit dem Rad fast acht Zentimeter zu überwinden seien. Foto: m

Mühlheim – Der Allgemeine Deutsche Fahrradclub (ADFC) hat sich einen Namen gemacht mit der Codierung von Zweirädern. Da registrieren ehrenamtliche Mitglieder Daten, sortieren Buchstaben und gravieren den halben Samstag lang Sattelrohre. Regelmäßig arbeiten zudem geschulte Radfreunde einfache oder anspruchsvolle Touren in die Umgebung aus und führen sie oder bewerten Radwege.

Der Ortsverband Mühlheim will sich jetzt stärker verkehrspolitisch äußern, kündigt dessen Vorsitzender Gerald Klatt an.

Er selbst begann damit bereits vor sieben Jahren. Mit kompetentem Blick und konsequentem Nachhaken wies er auf die Gefahrensituation am Eingang der Unterführung zur S-Bahn-Station Dietesheim hin.

Autofahrer schnitten die Kurve der Wingertstraße vor der einstigen Bushaltestelle. Für Radler war das doppelt gefährlich, da gegenüber des Stopps Fahrzeuge abgestellt waren, die den Blick auf den Gegenverkehr nahmen.

Dazu zwangen sich öffnende Autotüren die Verkehrsteilnehmer ohne Knautschzonen ein ums andere Mal zu riskanten Ausweichmanövern.

Nachdem die Haltestelle verlegt war, schlug Klatt vor, die Fläche für die Omnibusse als Parkfläche auszuweisen. Im Rathaus stießen die Argumente des ADFClers auf offene Ohren. Nach eingehender Prüfung der Lage konnte die Idee verwirklicht werden, präsentiert Gerald Klatt die Umwidmung des Streifens vor der Fußgängerampel. Damit war der kritische Abschnitt für Zweiradfahrer entschärft.

Etwas schwieriger erscheint die Umsetzung der Anliegen des Clubs an der Dieselstraße.

An der Kreuzung mit dem Lämmerspieler Weg gefährden ebenfalls zwei Aspekte den Stahlross-Ritter: Wer die stark befahrene Verbindung in Höhe der Turngemeinde Dietesheim in Richtung S-Bahnhof queren möchte, hat eine schlechte Sicht auf den Kfz-Verkehr, der sich dort mit höheren Geschwindigkeiten bewege, beobachtet Klatt.

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Etwas schwieriger erscheint die Umsetzung der Anliegen des Clubs an der Dieselstraße. An der Kreuzung mit dem Lämmerspieler Weg gefährden ebenfalls zwei Aspekte den Stahlross-Ritter: Wer die stark befahrene Verbindung in Höhe der Turngemeinde Dietesheim in Richtung S-Bahnhof queren möchte, hat eine schlechte Sicht auf den Kfz-Verkehr, der sich dort mit höheren Geschwindigkeiten bewege, beobachtet Klatt.

Er bittet die Verantwortlichen in der Stadt um die Installation der Warnschilder „Vorsicht, Radfahrer“ an beiden Richtungsfahrbahnen. Auch für einen Zebrastreifen sei die Stelle zu wenig einsehbar, erfuhr der engagierte Fahrradfreund aus der Verwaltung. Und während auf der Südseite die Bordsteine für die empfindlichen schmalen Felgen der Drahtesel ausreichend abgesenkt seien, müssen sie auf der gegenüberliegenden Seite einen Höhenunterschied von sieben bis acht Zentimetern verkraften. Allein an der Ecke des Alexandrion-Biergartens sei ein kurzes Stück dem Niveau der Dieselstraße angepasst, demonstriert der ADFC-Vorsitzende mit einem Zollstock.

Auch über weitere Schwachstellen im Stadtgebiet fertigt der Ingenieur, der beruflich mit der Planung des Projekts Stuttgart 21 bei der Deutschen Bahn beschäftigt ist, qualifizierte Expertisen an. Damit leiste er für die Kollegen in den Fachbereichen eine nützliche Vorarbeit, wenn auch nicht alle Wünsche des Clubs erfüllt werden können, sieht der Fachmann ein. Das gelte wohl auch für eine Querung des Mains, die sich Gerald Klatt anstelle der Fähre mittels einer Brücke für Fußgänger und Radfahrer vorstellen könnte. Denn der Steg über die Schleuse eigne sich nicht für E-Bikes, Lastenräder und Rollatoren.