Elisabeth und Erich Botzum feiern Eiserne Hochzeit Alles begann vor dem Gloria-Kino

Seit 65 Jahren verheiratet: Elisabeth und Erich Botzum aus Dörnigheim feiern Eiserne Hochzeit. Foto: m

Mühlheim (m) – Das seltene Fest der Eisernen Hochzeit feierten Erich Botzum aus Dörnigheim und seine Frau Elisabeth, geborene Schubert, eine waschechte Offenbacherin. Als der Jubilar zwei Jahre alt war, zog er mit seiner Familie ins Elternhaus seines Vaters in die Wingertstraße nach Mühlheim-Dietesheim. Sie wuchs in der Offenbacher Gerberstraße in Höhe der Mathildenschule auf.

„Wenn‘s geklingelt hat, bin ich von daheim los“, erzählt sie von ihrer Kindheit. Ihren heutigen Ehemann begegnete sie vorm Gloria-Kino in der Herrnstraße: Beide betrachteten Film-Plakate und kamen so ins Gespräch. Danach trafen sie sich regelmäßig zu Kaffee oder Eis.

Sie lernte bei der Post in Frankfurt Telegrafie und Morsen mit Adressen in Übersee, war später im Auslandsfunkverkehr tätig und wechselte zur Firma Postalia nach Offenbach, wo sie im Export beschäftigt war. Er absolvierte eine Ausbildung zum Werkzeugmacher und arbeitete anfangs bei der Firma Röder in Lämmerspiel. Nach der Schließung der Fabrik erhielt er durch seine Frau eine Stelle bei Postalia und war dort Gruppenleiter.

Das Paar wohnte nach seiner Heirat immer in der Wingertstraße im Haus seines Großvaters, das jetzt 111 Jahre alt wird. Sie spielte schon vor der Heirat Handball bei den Offenbacher Kickers, gemeinsam fuhren Erich und Elisabeth Botzum mit einem Horex-Motorrad mit Seitenwagen Grasbahnrennen am Grünen See, wo sie die Anlage mit aufgebaut hatten. Beide waren auch aktiv in der Schützengemeinschaft Mühlheim-Dietesheim, er zielte mit Pistole und Kleinkaliber, sie schoss Luftgewehr in der Damenmannschaft.

Heute surft die 83-Jährige gerne im Internet, mit dem 86-jährigen Gatten hegt sie den Garten. Die Familie bereiste mit Auto und Wohnwagen ganz Europa, besitzt heute ein Ferienhaus bei Tarragona in Spanien. Er liest die Tageszeitung als E-Paper, täglich um neun Uhr trifft er per Mikrofon und Lautsprecher seine Kameraden vom Amateurfunk.

Zum Jubelfest gratulierten, drei Töchter mit Schwiegersöhnen, sechs Enkel und drei Urenkel, der Sohn verstarb vor vielen Jahren.