So erfuhren die Zuhörer etwas zum Unterschied von Stutzweck und Weckmännern (auch Martinsweck und „Nikelose“ genannt). Des Weiteren hörte der Zuhörer in einer Anekdote, wie es zu dem Backwerk „Brezel“ kam. Sie entstand zur Zeit des französischen Sonnenkönigs, der seinen Hausbäcker wegen Erfolgslosigkeit zum Tode verurteilen wollte.
Brezel als gekreuzte Arme
Dieser bekam dann nur noch eine Chance, wenn er ein Gebäck herstellen könne, durch das man dreimal die Sonne sehen kann. Als seine Frau dies hörte, jammerte sie und schlug verzweifelt die Hände über Kreuz vor ihre Brust. Dies brachte den Bäcker auf die Idee, im Sinne der gekreuzten Arme eine Brezel zu kreieren. Diese Brezel gibt es noch heute in verschiedenen Größen: In kleiner Form täglich in der Bäckerei und in großer Ausführung zum Schulanfang in Lämmerspiel und in Mühlheim.
Ein weiteres Thema war das Backen von Blechkuchen. Wegen der Größe der Bleche konnten die Hausfrauen früher diese Kuchen nicht in ihrem Herd backen. So bereiteten sie alles auf einem großen Holzbrett vor und brachten den so mit Zwetschen oder Äpfeln und Streuseln belegten Teig zum Bäcker. Abholen mussten den fertigen Kuchen meistens die Kinder. Auf dem Weg vom Bäcker nach Hause verschwand dann ein Teil der Streusel, weil diese ja so lecker waren. Und auch die Ränder des Kuchens litten unter großem Schwund. Diese Aussage quittierten viele Anwesende mit Lachen und bestätigen dies mit ergänzenden Geschichten.
Allesamt sind diese Produkte aus Hefeteig. Auch dazu verriet der Bäckermeister, wie man diesen erfolgreich herstellt, indem man darauf zu achten hat, dass alle Bestandteile zu Beginn der Herstellung auf Zimmertemperatur zu bringen sind.
Bei Kaffee und dem Verkosten der von Hans-Peter Schwenger mitgebrachten Produkte endete diese Veranstaltung nach eineinhalb Stunden unter großem Beifall.
