Mühlheim (m) – Stephanie II. hatte am „Tag der deutschen Einheit“ alle Hände voll zu tun. Doch diesmal brachte sie nicht Gutzjer unters Volk, sondern Haxen. Und Semmelknödel, Kartoffelsalat, bayrisch Kraut und Festbier ohne Fest. Der Lämmerspieler Carneval-Verein (LCV) versorgte die Narren mit Lunch-Paketen fürs Oktoberfest zum Mitnehmen.
Eigentlich würden sie an diesem Tag im Festzelt auf Bänken und Tischen stehen und in den volkstümlich bis rockigen Rhythmen der Neuberger Buam jubeln.
Vor den Theken hätten sich dieselben Gäste geduldig in die Warteschlangen eingereiht, um sich an den blau-weißen Spezialitäten zu laben. Die allein sind geblieben – die Schlangen durch geschickt arrangierte Abholzeiten verkürzt.
LCV-Chefkoch Robert Kordik und seine Getreuen bereiteten in den Vereinsräumen neben Schweinshaxen auch Braten und Leberkäs’ zu, die das Team im Foyer in den bestellten Kombinationen in Warmhalteboxen oder Tüten mit herzlichen Grüßen durchs geöffnete Fenster reichte. 370 Menüs waren bestellt, dazu 90 Portionen Apfelstrudel, hatte Vorsitzende Sandra Frey registriert.
Insgesamt waren 18 Fastnachter im Einsatz, halfen beim Zubereiten, Verteilen, Einweisen in die Gänge, die mit Garniturtischen gebildet waren. Viele Kunden folgten dem Wunsch der Gastgeber und erschienen in Dirndl oder Lederhosen, was neben Schlagermusik aus den Boxen die Stimmung hob. Der Carneval-Verein empfahl sich so als Retter alter Bräuche mit neuen Ideen. Nichts anderes erwartet die Bevölkerung für die bevorstehende Kampagne.