Christine Häusler arbeitet mit Farben und Düften Bilder mit heiliger Geometrie

Christine Häusler bildet Urkräfte ab.

Mühlheim – Christine Häusler lehrt nicht nur die Sprache der Farbe, sondern vermittelt auch über Düfte Botschaften. Die gelernte Heilpraktikerin schuf Parfüms, taufte ihr Programm nach Mina, der Göttin der Liebe, der Schönheit und der „Unendlichkeit der Freiheit“. Die 62-Jährige schuf zu den sieben Chakren, nach der Yoga-Lehre eine Art „Urkräfte des Körpers“, Bilder von Engeln, Kreuzen und mystischen Formen und kreierte zu einigen Darstellungen eigene Düfte. „Ich habe mich schon als Kind damit beschäftigt“, sagt sie.

Vor einigen Jahren fand sie eine Berliner Firma, die nach ihren Rezepturen Kompositionen gemischt und abgefüllt hat. Christine Häusler legte jedem Flacon eine Beschreibung bei: Rot sei dem Wurzel-Chakra zugeordnet, es sei die Farbe der Liebe und von Jesus Christus, bringe Erdung und Kraft, aber auch Vorsicht. „Zu viel Rot kann aggressiv machen“, beschreibt sie in einem Büchlein.

„Während der Corona-Lockdowns habe ich mich viel mit mir selbst auseinandergesetzt, den Blick auf die spirituelle Seite des Lebens gelenkt“, sagt sie. Viele Leute suchen Hilfe für individuelle Probleme, finden vielleicht Lösungswege durch ihre „Energie-Bilder“.

Häusler hat Motive für sieben Haupt-Chakren geschaffen, die eine starke Aussagekraft durch Farben und Symbolik kennzeichnen, und interpretiert sie auch für Menschen ohne Zugang zu der asiatischen Lehre. „Ich arbeite mit einer heiligen Geometrie, mit gleichschenkligen Kreuzen zum Beispiel, die Menschen und Raum positiv beeinflussen.“ Diese Philosophie greift Erkenntnisse des Arztes Samuel Hahnemann auf, der vor 250 Jahren die Homöopathie begründet und festgestellt habe, dass „Grunderkrankungen“ anders behandelt werden sollten als akute Störungen. Ein Teil der langfristigen Krankheiten könne mit Meditationen über Bilder aufgelöst werden. Die Begeisterung fürs Malen begleitet Häusler, die einen Meisterbrief im Friseurhandwerk besitzt, seit Kindheitstagen. Sie ersann Portraits von Jesus und den Erzengeln Michael, Gabriel und Rafael in bestimmten Farbkombinationen. Sich selbst charakterisiert sie als sensibel: „Wenn du das erkannt hast, musst du damit leben, kannst aber viel aus diesem Wissen schöpfen.“

„Es gibt nicht viele Leute, die diese Sichtweisen mit dir teilen“, hat die Künstlerin erfahren, „das macht manchmal einsam“. Und: „Kunst ist Geschmacksache, darum denke ich beim Gestalten nicht an eine Zielgruppe. Ich mache es, weil es aus mir rauskommt.“ Sie habe im Leben viel gearbeitet, jetzt möchte sie genießen. Eine der beiden Töchter habe aus der Praxis wieder einen Frisiersalon gemacht, die Ruheständlerin möchte jetzt „harmonisch mit drei Generationen unter einem Dach leben“. Groß- und Urgroßeltern verehrt sie als Vorbilder.„Ich bin froh, das System verlassen zu haben, auf Geld fixiert zu sein. Das macht krank, nicht glücklich“, lehrt sie. Besser sei das „Gefühl, in den Tag hinein zu leben, das Denken auszuschalten, aus dem Herz heraus zu handeln.“

Wenn sie zum Pinsel greift, folge sie oft einem Impuls, einer Grundidee. So entstanden auch ihre Bücher, die immer biographische Züge tragen. Veröffentlicht hat sie auch eine Selbsttherapie, eine Meditation, die auch gegen Long Covid wirke.

„Alternative Heilmethoden sind für viele Therapien sinnvoll“, ist sie sich sicher. „In meiner Gegenwart fangen Leute an zu erzählen, die längste Anamnese dauerte fünf Stunden“, berichtet Häusler und lächelt. Und noch etwas ist ihr klar geworden: „Ohne Natur geht gar nichts mehr, der Wald ist das Wichtigste, ich bin täglich im Grünen unterwegs.“

Ehemann Fred ist Elektromechaniker und Hobbyfotograf, digitalisiert alle Bilder seiner Frau. Gemeinsam haben sie ein Buchprojekt mit 70 Fotos ihrer Gemälde und Texten verwirklicht, das sie digital anbieten. Weitere Informationen gibt es im Internet unterminaparfum.com

Von Michael Prochnow