LCV gibt Startschuss zur Fastnachtskampagne 2019/2020 Christian I. und Stefanie II. regieren Lämmerspieler Narren

Christian I. und Stefanie II. übernehmen das Zepter und regieren in Lämmerspiel. Foto: man

Mühlheim (man) – Erscheinen tatsächlich alle nur zum Startschuss der Kampagne, um die Neugierde zu stillen, wen der Lämmerspieler Carneval Verein (LCV) zu seinem neuen Prinzenpaar auswählt? Mitnichten, schließlich stehen auch Ehrungen, Rudel-Sing-Sang und die Polonaise auf dem Plan. Als sich am Samstag der Vorhang verschiebt und Christian I. und Stefanie II. ihr Kabuff verlassen, wandelt sich die gute Stimmung in Begeisterung.

Fastnacht in protestantischen Gefilden wie Braunschweig, Bremen oder Bitterfeld, das wirkt wie Weinanbau in Helsinki. Zum katholischen Lämmerspiel passt der Karneval wie maßgeschneidert. Außerdem muss sich der LCV nicht überlegen, wo er feiern kann. Am Offenbacher Weg steht das eigene Clubhaus.

Durch den Abend moderiert Sitzungspräsident Alex Franz, der einmal manchen durchatmen lässt, „niemand muss jetzt eilig auf die Toilette, es gibt jetzt keine Schunkelrunde“. Nicht jeder hakt sich immer begeistert bei dem unter, der zufällig daneben sitzt. Stattdessen verkündet Franz einen kleinen Rudel-Sing-Sang. An der Wand erscheint der Text von einem Udo Jürgens-Hit. „Griechischer Wein“ trällern die rund 150 Besucher mit.

Die Vorsitzende Sandra Frey spricht an dem Abend einige Ehrungen aus. Die „Silberne Flamme“ und erst recht nicht die Goldene bekommt niemand, nur weil er einmal das Vereinsheim durchfegte. „Er muss ich lange für LCV engagiert haben“, erklärt Frey. So wie Jürgen Schlender, „der Mann im Hintergrund“, der in der Küche etwa die Knödel knetet oder die Champignons putzt. Schlender gehört seit 12 Jahren dazu.

Zumindest gefühlt ihr ganzes Leben verbrachte Stephanie Straub im Club. „Du hast ‘LCV’ förmlich eintätowiert“, konstatiert Frey, die der Trainerin der Gardetänzerinnen die „Goldene Flamme“ überreicht.

Essenzen fürs Gemüt bekommen Martin Pohl und Christian Klein gereicht, die sich dem Initiationsritus des LCV für „Neuelfer“ unterziehen. Im Publikum kommentieren Gudrun Frey- Seniorenkreisvorsitzende von St. Lucia- und Bernd Schwerzel- der Chef des des Obst- und Gartenbauvereins Lämmerspiel- den Vorgang wie aus einem Mund, „das wird einem schon vom Zuschauen schlecht“. Cola im Zusammenspiel mit Asbach, Jack Daniel’s und Bacardi hintereinander zu kippen, flankiert von je einem Glas Sekt und Bier, da wäre mancher froh, den Waldrand in der Nähe zu wissen. Die beiden halten sich aber auch eine viertel Stunde später wacker auf den Beinen. Am schwersten sei ihm das Bier gefallen, resümiert Christian Klein, „das schmeckt mir nicht sonderlich“.

Als „Die Motivierten“ treten Jasmin Rubin und Sandra Häberlein auf, die mit den Pfunden kämpfen und die Raupe auf dem Weg zum Schmetterling beneiden, „fressen, schlafen, fressen schlafen, schön“. Wer dachte, er sei drum herum gekommen, belehrt Alex Franz eines Besseren. Der Sitzungspräsident ruft doch noch die Schunkelrunde aus und dann auch die Polonaise.

Per Videobotschaft grüßt Joseph Cerda, der als Joey I. zusammen mit Isabell Bormann als Isi I. im letzten Jahr das Prinzenpaar gab. Der Amerikaner Cerda hält sich beruflich gerade in den USA auf und verspricht, im Februar wieder zu kommen. Bis dahin verabschiedet sich Joey mit, „ick bin ein Lämmerspieler“. Die hochschwangere Isi I. muss heute als Prinzessin abdanken.

Und dann passiert, „weshalb ihr doch alles gekommen seit“. Der Vorhang geht auf, das neue Prinzenpaar verlässt sein Kabuff und steigt auf die Bühne. Der Saal tobt. Christian Spahn und Stefanie Keller geben von jetzt an den Christian I. und die Stefanie II, was wieder einmal für die Integrationsbereitschaft der Lämmmerspieler spricht. Denn Spahn folgte letztes Jahr Wolfgang Kramwinkel als Sitzungspräsident der Dietesheimer Kolpingelfer.