„Musik alleine verbindet die Menschen“, lautet die Erfahrung des Josef Zepezauer. Der Vorsitzende der Concordia-Chöre hat zahlreiche Projekte begleitet, bei denen die Chöre ihr Hobby mit Leuten und Liedern aus anderen Teilen der Heimat geteilt haben. 1987 meldete sich der Verein auf eine Anzeige eines Chors aus Melbourne in England, was eine lange und vielfältige Freundschaft begründete.
Auch mit Sangesfreunden aus dem ehemaligen Jugoslawien, aus Rumänien und den Niederlanden trafen sich die Dietesheimer, traten in Eindhoiven, Bozen, Montecatini, Straßburg und Reims auf. Enge Kontakte bestehen auch zur Musikschule in der Partnerstadt St. Priest, wo sie die „sprichwörtliche, überschwängliche Gastfreundschaft der Franzosen“ kennengelernt haben. Zeit also, den europäischen Gedanken nach Noten in die Mühlenstadt zu bringen.
Der Chef persönlich präsentierte das Programm. Chorleiter Dirk Eisermann schrieb nicht nur Arrangements, er bewährte sich auch mit einer unterhaltsamen und informativen Moderation als Reiseleiter. Die Tour führte zunächst nach England, wo der gemischte Chor mit „Yesterday“ an die Beatles erinnerte. Irland war mit einem Segenslied vertreten und Österreich lag plötzlich „Weit, weit weg“. Ein gefühlvolles Volkslied spiegelte die kroatische Volksseele, dann bewiesen die Aktiven ihre schwedischen Sprachkenntnisse, vor allem Solist Andreas Vogel.
Mehrere Solisten
In „Gabriellas Lied“ bewährte sich Andrea Meier mit der Solo-Stimme. Im Sirtaki-Takt und mit „Griechischem Wein“ entsandte Eisermann das Publikum in die Pause. Der Weg führte dann an eine französische Wirtshaustafel, an der Männer mit Krügen und kräftigen Stimmen anstießen. Nach der Schwärmerei für die Pariser Prachtstraße Champs Elysees ging’s nach Russland: In „Bajuschki baju“ gefielen Stephanie Kratz und Ute Mauermann, im italienischen „Katzenduett“ von Rossini miauten Sabine Baumüller und Corinna Wolf. Mit „Va pensiero“, dem Gefangenenchor aus der Oper „Nabucco“, erfüllten die Schwarzgekleideten mit den knallroten Schals und Schlipsen den Raum. „Tulpen aus Amsterdam“ entspannte mit der fröhlich-lockeren Mentalität der Niederländer, für „Spanien“ sangen Astrid Francos-Hohmann und der Zweite Concordia-Vorsitzende Herbert Schmitt den Eurovisions-Beitrag „La la la“. Den deutschen Part vertrat die „Loreley“ hoch überm Rhein.
Was wäre ein Konzert von gutem Ruf ohne Zugabe! Die Dietesheimer ließen Heinz Höschele und Andreas Vogel rappen, Tobias Roth vom Jugendchor 2000 Obertshausen steuerte den Beat mit Mundgeräuschen bei: „Erbarmen, die Hesse’ komme“, dröhnte es wie einst aus Rodgau nun von der Bühne. Daneben begleiteten Robert Oursin, Gerhard Schaubach und Paul Eisermann an Kontrabass, Klavier und Keyboard sowie Gitarre die engagierten Concordianer.