Mühlheimer Pokalschießen wirbt für neue Schützen Drei Wochen voller Action

Für Neulinge ist das Schießen zu Beginn alles andere als einfach. Mit ein paar Tipps bekommt man aber relativ schnell ein Gefühl für den Umgang mit dem Gewehr. Foto: m

Mühlheim (m) – Sie liegt im tiefen Wald, versteckt hinter dem Naherholungsgebiet Steinbrüche und unterhalb der Polizeihundeschule. Dabei ist sie eine der stärksten und erfolgreichsten Vertreterinnen ihrer Disziplinen im Land. Jetzt versucht die Schützengemeinschaft Mühlheim-Dietesheim (SGMD) wieder, Mitglieder andere Vereine und Mitarbeiter von Firmen für ihren Sport zu gewinnen.

Das Mühlheimer Pokalschießen hat sich nach fast 20 Jahren zu einer der größten Werbeaktionen für den Schießsport entwickelt. Anfangs zielten nur einige Leute aus Betrieben, in denen Aktive arbeiten, und aus befreundeten Vereinen auf die Pappscheiben. Das habe sich vor allem durch Mund-zu-Mund-Propaganda rasch geändert, blickt Vorsitzender Thomas Baier zurück.

„Heute könnten wir den Wettkampf auf drei Wochen ausdehnen, so groß ist das Interesse“, beschreibt er die Entwicklung des Turniers. Doch die 15 Sportkameraden in den knallrot reflektierenden Westen sollen nicht überfordert werden. Jeder Helfer betreut einen Gastschützen, die erfahrenen Ehrenamtlichen geben eine Grundeinweisung, erläutern, wie das Gewehr funktioniert.

Dann üben sie mit den Anfängern das Visieren auf die Zielscheibe in 50 Meter Entfernung. Das Kleinkalibergewehr biete drei Hilfsmittel: Den Diopter, das Ringkorn und dessen Gehäuse. Die drei Elemente müssen optisch auf eine Linie gebracht werden. „Das ist gänzlich neu für jene, die zum ersten Mal da sind“, weiß Baier.

Die Kandidaten legen sich bäuchlings auf einen leicht gepolsterten „Tisch“, müssen sich „in Position bringen, damit man geradeaus schießt“ und die Patronen nicht im Gras oder im Sandfang obendrüber landen.

Dazu dürfen die Laien den Lauf auf eine Art Treppengestell aufbocken und je nach individueller Haltung zum Abstützen einen Sandsack unter die sogenannte Schaftbacke des Gewehrs legen.

„Unsere Schützen müssen über 20 Schuss abgeben und das Gerät dabei freihalten, das ist selbst für erfahrene Talente schwer“, gibt der Vorsitzende zu bedenken. Ziel des Wettbewerbs sei es nicht, „dass jeder sofort Mitglied wird, wir wollen einfach über den Schießsport informieren“. Auslöser war vor 20 Jahren, „dass uns viele nicht kannten, das haben wir bei Vereinstreffen, Gesprächen mit Stadtverordneten und auf Festen gemerkt“.

Baier erkennt drei Gruppen von Schützen: „Da ist der Sportler, der ins Schwarze treffen und auf Meisterschaften gehen, immer das Maximale herausholen will“. Der Gesellschaftssportler „sucht irgendeinen Sport und will dann mit anderen zusammensitzen“, während der Techniker und Historiker an Geschichte und Entstehung von Waffe, Verschlusssystemen und Munition interessiert sei.

Die SGMD-Leute erwarten 20 Vereine und ebensoviele Firmen, zusammen rund 400 Personen. Mindestens drei Mitglieder bilden eine Mannschaft, der Computer errechnet stets die drei besten. Jeder gibt mindestens zweimal fünf Schuss auf die Scheibe, maximal 100. Ein Team kann so bis zu 300 Ringe erreichen, 99 von 100 habe ein Schütze schon einmal geschafft.

Wichtig für den Erfolg sei, dass man die Anweisungen der Begleiter umsetzen kann. „Gruppen, die das sehr ernst nehmen, verfolgen täglich im Internet die Ergebnisse und schicken an den letzten beiden Abenden noch mal einen aus der Runde, der sich verbessern soll“, schildert Baier. Für ambitionierte Teilnehmer halten die Veranstalter drei Stände frei. „Die Teams rennen uns die Bude ein! Dass unser Turnier so ernst genommen werden könnte, hatten wir nicht auf dem Schirm.“

Daneben bietet die SGMD noch ein Tagespokalschießen mit Großkaliber-Waffen an. Der Schütze entscheidet, ob der mit neun Millimeter, einem 44er Revolver oder einer Langwaffe schießen möchte. Welche Typen bereitstehen, hängt vom Schießleiter ab, der seine eigenen Modelle mitbringt.

Wer mitmachen möchte, melde sich per E-Mail an bei FuVPS[at]sgmd[dot]de. Die aktuelle Stand-Belegungsplan und nähere Infos sind auf der Homepage sgmd.de zu finden oder telefonisch unter Z  0162 5147524. Morgen, 12. Juli, findet ab 21 Uhr die Siegerehrung statt.