Boden der Sporthalle hat Gefälle Frank Lortz zu Besuch an der Rote-Warte-Schule

Die Gruppe beim bestem Wetter im renovierungsbedürftigen Hof der Schule (von links): Katja Hartmann, Sylvia Schmidt, Silke Mahr, Frank Lortz, Hildegunde Gier , Tomislav Vulic und Timo Porsch. Foto: Mangold

Mühlheim (man) – Der Vizepräsident des Hessischen Landtags in Wiesbaden, Frank Lortz, fragte jüngst in der Rote-Warte-Schule zusammen mit Vertretern von Schulamt, Kreis und Dienstleistung nach dem Wasserstand: Es geht um die bauliche Situation und den Personalstand an der Grundschule.

Die Schulleiterin Silke Mahr und Frank Lortz begrüßen sich besonders herzlich. Das muss nicht wundern. „Wir wohnen im selben Ort“, erklärt der langjährige Abgeordnete, der vor einem Jahr hier das letzte Mal vorbeischaute und auch durch andere Bildungseinrichtungen tourt. Der bauliche Zustand der Schulen im Kreis Offenbach gestalte sich insgesamt alles andere als schlecht, betont der 63-Jährige CDU-Politiker. Der Lehrer-Schüler-Schlüssel sei außerdem an Grundschulen noch nie so günstig wie heute gewesen.

Die Flüchtlinge sind auch heute ein Thema. Die Behörden hätten bisher 1000 Integrationsklassen geschaffen, in denen vor allem Deutschstunden gegeben werden: „Wer die Sprache nicht beherrscht, der kann sich nicht einbinden.“ Für die Aufnahme habe das Land einen Milliardenbetrag ausgegeben. Kein Pappenstiel vor dem Hintergrund, dass die Schuldenbremse in Hessen mit Beginn 2020 in Kraft trete.

Integration läuft gut, Inklusion bereitet Probleme

An der beschaulich gelegenen Grundschule scheinen die Probleme geringer als anderswo zu sein. Das lässt sich jedenfalls aus den Worten der Rektorin Silke Mahr heraushören. Die personelle Situation sei gut, das Leseprojekt und „Deutsch als Zweitsprache“ laufe ebenfalls erfreulich, „wir haben aber relativ wenig Flüchtlingskinder hier“.

Die Inklusion, der gemeinsame Unterricht von behinderten und nicht behinderten Kindern, funktioniere hingegen nicht, „eine extra Lehrkraft für gerade mal vier Stunden, ist zu wenig“. Da können weder der Vizepräsident noch die Direktorin Hildegunde Gier vom Staatlichen Schulamt eine schnelle Lösung versprechen.

Manko bei Nachmittagsbetreuung

Nicht ideal gestaltet sich auch die vom Förderverein organisierte Nachmittagsbetreuung. Das Manko ist ein generelles: Bei insgesamt 146 Kindern ist die Nachfrage höher als das Angebot. Irgendwann habe man zudem von 45 auf 40 Plätze zurück gehen müssen, erklärt die langjährige Vorsitzende Sylvia Schmidt, „die Kinder haben sich verändert“. Die Bezuschussung wirke widersinnig. Jede Schule bekomme den gleichen Satz, „egal, ob dort 20 oder 40 betreut werden“. Das System bestrafe jene, die mehr aufnehmen. Nur Berufstätige können ihre Kinder anmelden. Unter ihnen befinden sich nicht wenige alleinerziehende Mütter, erwähnt die Schulelternbeirats-Vorsitzende Katja Hartmann.

Schulleiterin Silke Mahr lobt die Zusammenarbeit mit der „Hochtief PPP Schulpartner Gesellschaft GmbH & Co. KG“. Reparaturen würden schnell erledigt. Im vergangenen Jahr sei das Lehrerzimmer neu möbliert worden, ein Schallschutz sei geplant und die Situation für jene, die mit dem Rad in die Schule fahren, habe sich durch die neuen Ständer, die sich trockenen Fußes erreichen lassen, klar verbessert. Die Einhausung des Müllplatzes falle in der Bilanz des letzten Jahres ebenso positiv auf wie die Behebung von Stolperfallen auf dem Schulhof.

1000-Euro-Scheck für Förderverein

Womit Mahr zur Verkehrserziehung überleitet. Die sei vor Ort nicht möglich, weil sich auf dem mit diversen Belägen zusammengestoppelten Hof nichts auftragen lässt. Der Boden in der Sporthalle sei abschüssig, „der Ball rollt von selbst“. Der Architekt Tomislav Vulic vom Fachdienst Gebäudewirtschaft des Kreises und der Ingenieur Timo Porsch von Hochtief werden sich um Kostenvoranschläge kümmern.

Lortz erscheint nicht mit leeren Händen. Der Mann ist auch Vorsitzender des Verwaltungsrats der Sparkasse Langen-Seligenstadt. In dieser Eigenschaft überreicht der Politiker Sylvia Schmidt vom Förderverein einen Scheck in Höhe von 1000 Euro.