Gedenkveranstaltung zum Weltfriedenstag Ein friedliches Miteinander

Bürgermeister Daniel Tybussek folgte der Einladung des DGB-Ortsverbands und richtete seine Worte an die anwesenden Bürger. Foto: m

Mühlheim (m) – „Gehen wir in unserer Stadt gemeinsam unseren Weg weiter, für ein friedliches Miteinander der Kulturen, der Religionen, der alten und jungen Menschen in unserer Stadt“, lud Bürgermeister Daniel Tybussek ein. Er sprach auf Einladung des DGB-Ortsverbands am Sonntag zum Jahrestag des Überfalls der deutschen Wehrmacht auf Polen und des Kriegsbeginns vor 80 Jahren.

„Nie wieder Krieg, nie wieder Faschismus“, forderte Vorsitzender Thomas Schmidt vor der Friedenseiche an der Willy-Brandt-Halle. Er wies die 25 Teilnehmer auch auf die vielen aktuellen Kriege und Greueltaten in der Welt hin. „Wir erinnern an die schrecklichen Folgen von Krieg, Gewalt und Faschismus und sollten uns vor Augen halten, wohin Nationalismus, Militarismus, Menschenfeindlichkeit, Hass und Rassismus führen können“, begann der Rathauschef.

Ein friedliches Zusammenleben sei keine Selbstverständlichkeit, „unsere Werte sollten immer wieder gewürdigt und entschlossen verteidigt werden“, argumentierte Tybussek. Er warnte vor einer Erhöhung der Ausgaben für die Rüstung von 33 Millionen Euro 2015 auf 83 Milliarden Euro in fünf Jahren. Das Geld würde in Kitas, Schulen, für den Wohnungsbau und den öffentlichen Nahverkehr, für Alterssicherung und Umweltschutz fehlen. „Anstatt mit Unsummen das Wettrüsten aufzuheizen, müssen wir unsere Bundesregierung auffordern, diese Mittel in ein sozial gerechtes und nachhaltiges Europa mit Zukunftsperspektiven zu investieren.“ Mit Respekt, Toleranz und einem friedvollen Miteinander sollen Positionen gegen Ausgrenzungsparolen von Rechtsextremisten und Populisten geschaffen werden. „Es geht vor allem darum, Emotionen und Verbundenheit zu wecken“, meinte der Redner. Weltweit seien Autokraten und autoritäre Regime auf dem Vormarsch und „spielen mit den Gefühlen der Bürger in einer Welt, in der sich rund 70 Millionen Menschen auf der Flucht vor Kriegen, Verfolgung, Naturkatastrophen und Armut befinden“. Viele Extremisten schrecken nicht vor Gewalt und Terror zurück, erinnerte Tybussek an den Mord an den Kasseler Regierungspräsidenten Walter Lübcke. Die Globalisierung, Solidarität mit Flüchtlingen und Klimaschutz brauchen „klare Botschaften“. So bekämen „verunsicherte Bürger“ ein Angebot auf dem Weg in die Zukunft. Die Bürger der Stadt mögen ihren Weg weitergehen „mit Respekt, Toleranz und mit Menschlichkeit“.