Mainzer Kammerorchester begeistert Aus für Freunde der Kirchen- und klassischen Musik Mühlheim

Die Gesellschaft der Freunde der klassischen und Kirchenmusik (GFKM) verabschiedete sich mit einem viel beachteten Konzert des Mainzer Kammerorchesters.. Foto: pro

Mühlheim (pro) - Aus und vorbei: Sie wurde nur 20 Jahre alt, jetzt trugen ihre Anhänger sie zu Grabe, wo sie den Spross aus der Taufe gehoben haben, in St. Markus. Die Gesellschaft der Freunde der klassischen und Kirchenmusik (GFKM) gehört der Geschichte an, sie verabschiedete sich mit einem viel beachteten Konzert des Mainzer Kammerorchesters.

„Wenn es am schönsten ist, soll man aufhören“, tröstete sich Vorsitzende Edith Petri mit einem Sprichwort. „Es ist tatsächlich einfacher, einen Verein zu gründen, als ihn aufzulösen“, resümierte sie. Der Beschluss zur Auflösung des Vereins fiel, weil Organisatoren und Sponsoren für die Verpflichtung der Künstler mit einer oft weiten Anreise fehlten.

Durch die Beiträge der zuletzt rund 60 Mitglieder allein ließen sich die Kosten nicht stemmen. Mitbegründerin Petri hätte gerne noch weitergemacht. „Wir hatten es uns zur Aufgabe gemacht, Kirchen- und klassische Musik auf der Grundlage ökumenischer Zusammenarbeit zu pflegen und so das kulturelle Leben in Mühlheim zu bereichern“, rief die Leiterin die Satzung in Erinnerung. Es gelte Dank zu sagen, dass dieser Zweck zwei Jahrzehnte lang erreicht worden sei. Die Vorsitzende würdigte die „oft sehr großzügigen Spenden“ von der Leitung des Kultursommers Südhessen, von der Stiftung der Sparkasse Langen-Seligenstadt und der heimischen Sandebeck-Stiftung sowie die Unterstützung durch die Bürgermeister Bernd Müller und Daniel Tybussek und Kulturamtsleiter Klaus Schäfer, der das Engagement der sieben Vorstandsmitglieder ebenfalls hervorhob.

Zugabe fürs Publikum

Er förderte die GFKM auch als Mitglied, unterstrich Sprecherin Petri. Das Programm stellten die musikalischen Leiter Roland Hallwirth und Michael Ruhr zusammen. Hallwirth erweiterte das Konzept, das zunächst nur Kirchenmusik vorsah, vor zwölf Jahren um die Klassik. Das Kammerorchester aus Mainz war regelmäßig zu Gast in Mühlheim. Zur Abschiedsvorstellung interpretierte es Werke von Joseph und Michael Haydn, von Frédéric Chopin, Wolfgang AmadeusMozart und Christoph Willibald Gluck, aus dessen Oper „Orpheus und Euridice“ der „Reigen seliger Geister“ mit Flöten und Streichern erklang.

Als Solisten begeisterten Katalin Hercegh an der Violine und die Flötistin Renate Kehr die mehr als 180 Besucher in der Pfarrkirche. Edith Petri schloss in ihre Dankesworte auch Volker Müller ein, Musiker und Geschäftsführer des Kammerorchesters. Das Ensemble habe sich über 15 Jahren in unterschiedlicher Besetzung eine Fangemeinde in der Mühlenstadt geschaffen. Das gelte auch für den Mainzer Domorganisten i. R. Albert Schönberger. Die Musiker gaben eine Zugabe, danach standen noch viele Zuhörer wie schon in der Pause bei Sekt und Orangensaft in Gespräch vertieft am Kirchenportal.