3.000 Exemplare des Kalenders versprechen täglich Gewinne im Gesamtwert von 10.000 Euro. Der Erlös aus dem Verkauf und der Auktion kommt dem Lebensladen am Bahnhof und dem Verein „Schritt für Schritt“ (Zentrum für Fitness, Entspannung und Gesundheit) zugute. Der international renommierte Mühlheimer Karikaturist Klaus Puth stellte seine Zeichnung vom Weihnachtsmarkt, der allein von Gänsen mit menschlichen Zügen bevölkert wird, kostenlos zur Verfügung.
Patrizia Gunkel eröffnete das Treffen mit ihrer Schilderung „Gänse erobern die Stadt“. Sie seien „eh zu fett“ und orientieren sich an der Ente Donald, „die hat’s auch geschafft, menschliche Gebärden“ zu kopieren. Bei den Vögeln laufe jedoch „alles friedlich, ohne Gedränge, im Gleichschritt und gans sittsam“ ab. Die Einstallung wegen der Vogelgrippe verurteilen die Schnabelträger als Freiheitsberaubung!
In 50-Euro-Schritten
Auktionator und Ex-Bürgermeister Karl-Christian Schelzke unterbrach die in 50-Euro-Schritten steigernden Besucher immer wieder mit Ausführungen zu seiner Idee. Die Gänse könnten wie die Ratte Ludwig in Dietzenbach Symboltiere für die Mühlenstadt werden. Der Geschäftsführer des Städte- und Gemeindebunds sieht bereits Chancen fürs Stadtmarketing und ein „gans neues Kapitel der Identität“. Dazu stellte er vier lebende Gänse und einen Ganter in Aussicht, wenn die Summe der Versteigerung vierstellig ausfällt - sofern ein Zuchtverein die Tiere in seine Obhut nimmt.
Da sollte er sich nun schon mal umhören. Puths Gänseschar zieht gerade über die Fußgängerampel, von der Galerie Witzel zu Uhren-Kaiser. Inhaber Gerhard Kaiser ersteigerte das Bild von den schnatternden Bewohnern der Altstadt für stolze 1.050 Euro. Mitglieder des Lions-Clubs hielten lange mit, dessen Präsident Peter Tillmann steigerte bis in den vierstelligen Bereich, wurde aber vom Juwelier und Uhrmacher aus der Nachbarschaft überboten.
„Ich konnte die GMF-Aktion in den vergangenen zwei Jahren nicht unterstützen“, erklärte der Gewinner sein Engagement, das habe er nun in dieser Form nachgeholt.
Das kunterbunte, heitere Bild wird nun seinen Geschäftsraum zieren. Friedrich Witzel hat den Rahmen für die Aktion gestiftet. Und Puth möchte den unterlegenen Mitbieter mit einem eigenen Werk trösten.