Pfarrgemeinde St. Markus feiert ihr Kirchweihfest Glauben mit Feuer und Flamme in Mühlheim

Die Künstlerin „Tanzlicht K“ entzündete das „Feuer“ als „Zeichen der Lebendigkeit“ und Symbol für den Heiligen Geist; vor dem Portal der Kirche war die Feuershow zu sehen. Foto: Prochnow

Mühlheim (m) - Ob Zauberer Bertolini oder Bauchredner Andy Franz von der Sonnau, Chorleiterin Marcella Bomba oder Bläser von der Sport-Union (SUM), die Kirchweih der katholischen Kirchengemeinde St. Markus ist wie ein „Best of“ der mühlenstädtischen Kulturwelt. Zum Traditionsfest in Gottes- und Gemeindehaus bauten die Gastgeber auf Traditionelles, begeisterten am vergangenen Wochenende aber auch mit kreativen, frischen Ideen.

Im Luther-Jubiläumsjahr pflegten sie „mit Feuer und Flamme“ die Ökumene. Chorsänger und Musiker aus den Reihen der Pfarrei und des Blasorchesters der SUM forderten auf, „bringt es auf den Punkt: Hauptsache es funkt!“ Bald schmetterte die große Schar unter der Empore den Refrain in der Andacht. Die Mühlheimer Katholiken versuchten einmal mehr, neue Räume zu öffnen, drehten Bänke und Stühle aufeinander zu.

Der hintere Teil der Kirche sei älter als die Reformation, erinnerte Pfarrer Johannes-Schmitt-Helfferich, der mit seinem evangelischen Kollegen von der Dietrich-Bonhoeffer-Gemeinde, Patrick Smith, Denkanstöße gab. „Das 1.000. Jubiläum wird wieder vereint gefeiert“, zeigte sich der Hausherr zuversichtlich. Die Künstlerin „Tanzlicht K“ entzündete das „Feuer“ als „Zeichen der Lebendigkeit“ und Symbol für den Heiligen Geist sichtbar: Vor dem Kirchenportal schleuderte sie brennende Fackeln, Pois und ein Mühlenrad.

Auch Gläubigen „tut es weh, zusehen zu müssen, wenn das Leben in Flammen aufgeht“, Sorgen und Nöte drücken, beschwor Pastor Smith. „Aber ich kann in der Asche die Auferstehung sehen, das Leiden hat nicht das letzte Wort“. Für den Christen gelte, „wenn meine Welt abbrennt, bleibt nur Gott“. Smith appellierte an den „Funken, der dich ausmacht: Fach’ ihn an, zeig’ deine Farben, lodere mit Inbrunst, das wärmt die Menschen um dich!“ Dazu riet er, „vertrauen Sie auf Gott!“. In den Fürbitten bedachte Gemeindereferentin Birgit Wenzel auch die Opfer der Waldbrände in Südeuropa, die Feuerwehrleute und Rettungskräfte sowie „Menschen, die ausgebrannt sind“.

Das galt auch für viele Teilnehmer an den 10. Stadtmeisterschaften im Tischfußball. Manche der Zweier-Teams hatten eifrig traniert, sie landeten mit selbst entwickelten Techniken aus schnellem Drehen und Ziehen der Stangen bis zu vier Tore pro Minute. Dazu stellte sich nach anfänglichem Trubel rasch eine andächtig-konzentrierte Stille ein.

Ein Spiel lief in der Vorrunde über zweimal drei, in den Finals über je vier Minuten. Die Turnierleiter Helmut Dey, Stefan Hatzebruch, Michael Hofmann und Claus Wunderle begrüßten zwölf Mannschaften. Den Titel Stadtmeister, ein Wochenende im Audi Q2 und Kino-Karten gewannen Ahmed Aouad und Michael Reichenbach, Cross Skating testen Oliver Wendland und Holger Kircher, die Karten für Gerdas kleine Weltbühen bekamen Franz-Peter Ackermann und Michael Häußer, Jakob Faber und Patrick Messer können Gutscheine fürs Schanz einlösen.

Mit Leckereien, Bons für Eis, Badetücher und einer Handy-Ladestation wurden die „Sieger der Herzen“ belohnt, das beste Damen-Duo, die Schlusslichter und jene, die die meisten Bilder vom Turnier ins Internet gestellt haben.

Auch für die Nachwuchs gab’s „Zeit, dass sich wieder was dreht“. Pokale, dazu „echte“ Fußbälle, Eintracht-Kappen und Zauberwürfel gewannen Janina Berger und Eva Hatzebruch, Luise Heberer und Kelly McDermott, Timon Pieper und Jana Rieth sowie Nils Idel und Dominik Lang.

Danach kamen noch mehr Schüler, um Bilder vom Zeltlager zu sehen. Stockbrot am Lagerfeuer, Festbier, Pizza und die Band „Mrs Bates & The Rockin’ Chairs“ unterhielten am Samstag.

Nach dem Festgottesdienst am Sonntag mit Kirchenchor und SUM-Bläsern spielte die „Akkordeonband Ludwigs and Friends“. Auch der Erlös aus der „Tombola der Begegnung“ fließt in die Dominikanische Republik zu Padre Dr. Martin Lenk, dem einstigen Mühlheimer Kaplan.