Zweites Streetfoodfestival in Mühlheim Heiße Fritten, Hot Chilli und Hundekekse

Abendstimmung mit Streetfood: Zahlreiche Stände sorgten dafür, dass die Mühlheimer nicht hungrig nach Hause gingen. Foto: m

Mühlheim (m) – Auf den Hund gekommen war das zweite Streetfood Festival am Wochenende. Gleich der erste Stand am Eingang zum Festplatz an der Willy-Brandt-Halle machte die vierbeinigen Besucher glücklich: Hunde-Kekse dufteten nach Banane, Grüne Soße oder nach dem „Hessen“ – Apfelgebäck in Bembelform. Doch auch Frauchen und Herrchen kamen auf den Geschmack.

„Rauchiger geht’s nicht“, verkündete ein riesiger Wagen, der feurigen scharfe „Hot Chilli“-Burger feilbot, Schweine- oder Rindfleisch mit hausgemachten Saucen zwischen zwei Brötchen-Deckel packte. Neugierig machte auch das schwarze Eis namens Black Monkey. „Pasta macht glücklich“, behauptete der Nachbar mit großen Parmesan-Käserädern in der Auslage. Und Tiramisu zum Dessert!

Der „Frittenhänger“ war mal ein Wohnwagen. Jetzt verließen ihn Pommes in ganz neuen Variationen. Der Spanier in der selben Reihe briet Rindfleischbällchen und Gambas, gegen den Durst half selbst gemachter Eistee – und Äppler, Pils oder Limo aus dem Bierwagen im Zentrum des Geländes. Der rote Wagen, der am Abend im Glanz von Lichterketten wie ein Zirkuszelt strahlte, hielt ungarisches Langos-Gebäck mit süßen oder würzigen Beilagen bereit.

Tex-Mex-Food und die „Casa Latina“ dokumentierten, dass „Streetfood“ wohl aus wärmeren Regionen stammt. Hinter der Tonne, in der Holz brannte, lächelte eine hübsche Latina als Aquarell von der Leinwand. Der Wirt wendete die vorbereiteten Fleischstücke auf der heißen Platte rasch, Zutaten schöpfte er aus großen, geöffneten Blechdosen – ganz wie in den Bretterbuden am Straßenrand lateinamerikanischer Städte.

An der Dietesheimer Straße begeisterten sie einmal mehr vor allem die jüngere Generation, die sich durch die internationalen Speisekarten an herausgeputzten, originellen Fahrzeugen und bunten Ständen vorarbeitete. Ganz ohne kunstvollen Namen über der Theke, dafür mit Waren vom Altstadtmetzger brutzelte Janin Mujezinovic mit Sohn Kevin Cevapcici, die kurzen Fleischröllchen aus der bosnischen Küche.

Der Koch aus Sanski Most lebt in Offenbach und steht mit der typischen Spezialität aus seiner Heimat regelmäßig auf dem Berger Straßenfest, erzählte er. Die Cevapi werden traditionell mit reichlich Zwiebelscheiben in einem aufgeschnittenen, runden Fladenbrot serviert und mit den Fingern gegessen. Vom Fest im Schatten der Weltbühne war Janin nicht so überzeugt. Bereits in der Dämmerung schob er die letzte Portion über den Tresen.

Der Platz liege ein bisschen abseits, bewertet der Bosnier den geringen Besuch am ersten Abend. Vielleicht wäre die Veranstaltung in der Stadtmitte besser aufgehoben, überlegten auch andere Teilnehmer. Auch Michael Hamrodi wartete auf Kunden. Der Teilhaber an der Kulturkneipe Schanz bereitete Pakora nach indischem Rezept zu, Spinat und gebratenes, mediterranes Gemüse, Ruccola- und Blattsalat, verfeinert mit Kichererbsen, Kreuzkümmel, Chilli und anderen Gewürzen.

Dazu zauberte der Fan der nordafrikanischen Küche Falafel-Kreationen. „Jade half ihm bei der Zubereitung, Moritz packte beim Auf- und Abbau des Pavillons mit an. „Ich bin nicht auf die Einnahmen angewiesen“, sagte er, darum baue er seinen Stand nur in Mühlheim auf. „Kochen ist für mich Lust und Spaß, ich möchte unkompliziertes Essen ausprobieren.“