Vogelzuchtverein stellt in der Halle der Turngemeinde Lämmerspiel aus Herberts Positurkanarie zeigt Haltung

Tom und Nick bewundern den Championvogel, einen Münchner Positurkanari, mit dem Opa Manfred Herbert (rechts) den besten Vogel der Schau des Vogelzuchtvereins Lämmerspiel zeigte. Foto: pro

Mühlheim (pro) – Ein Kanari vom Opa war der Superstar in der Turnhalle! Das Prachtexemplar, gelb wie ein Postauto, bekam wohl nicht viel mit von der Ehre, die ihm und seinem Züchter zuteil wurde. Manfred Herbert hat sich auf die Münchner Variante der Positurkanarien spezialisiert. Bei der Schau des Vogelzuchtvereins (VZV) in der Halle der Turngemeinde Lämmerspiel wurde das erfahrene Mitglied nicht nur Vereinsmeister mit den sechs besten Jungtieren. Mit dem Vogel, den seine Enkel Tom und Nick im Käfig bewundern, züchtete Herbert auch das beste Einzeltier der Schau.

Die 13 Aktiven der Gemeinschaft präsentierten insgesamt 108 gefiederte Freunde. Als Championvögel kürte Preisrichterin Karin Hasebach aus Kriftel nach fünfstündiger Begutachtung Positurkanarien von Helmut Greb und Farbkanarien von Sebastian Roth, der auch zum Jugend-Vereinsmeister ernannt wurde. Patrick Roth holte den Titel auf seine kleinen Positurkanarien, der stellvertretende Vorsitzende Rüdiger Lindner (Waldvögel), Manfred Seelmann (Exoten) und Monika Roth (Sittiche) errangen ebenfalls die runde Schleife.

Die Richterin bewertet die Haltung eines Tiers, den Wuchs von Kopf, Hals, Brust, Schultern und Flügel. Sie vergleicht Gefieder und Farbe mit den Vorgaben, die Ausbildung von Schwanz, Beinen und Größe und urteilt über die Kondition der Kandidaten, erläuterte Vorstandsmitglied Lindner. Wobei für die Positur-Rassen die Farbe keine Rolle spiele, bei den Farbkanarien sei wiederum die Haltung nicht so wichtig.

Auch das Wetter habe keinen großen Einfluss auf die Zucht. Vor allem für die Exoten müsse ohnehin Heizung und Klimaanlage bereitstehen. Beim Futter baut Lindner auf Naturfutter, Sämereien, wie sie der Vogel auch in seinem natürlichen Lebensraum fressen würde. Der Experte schwört auf halbreife Hirse, die viele Vitamine enthalte und im Garten gedeihe. „Wenn das Futter nicht stimmt, vielleicht zu viel Eiweiß enthält, lassen manche Arten ihre Jungen verhungern“, erklärt er.

Die Exoten schlüpfen bereits im Januar und Februar, die anderen im April oder Mai. Dann werden sie registriert und beringt. Die meisten Arten werden im Freien oder im Keller in großen Volieren gehalten. Um die Schützlinge an den Stress einer Ausstellungshalle zu gewöhnen, werden sie schon früh mit einem Radioprogramm berieselt, erläutert Lindner. In die kleineren Käfige für die Schau werden sie mit Futter und Wasser gelockt, Luftballons werden vors Gitter gehängt.

Zuchtfreunde haben einige Volieren in der Halle aufgestellt. Mit passendem Grün ausgestattet flattern drinnen kleine Wellen- oder stattliche, farbenprächtige Adeleide-Sittiche aus Australien. Die Besucher labten sich zudem an Bratwurst und Bier, Käsekuchen und Kaffee. Traditionell haben die Mitglieder auch eine umfangreiche Tombola zusammengestellt, der Hauptgewinn war ein Fahrrad.