Sascha Krekeler und Marie Knipp sind das neue Prinzenpaar der Mühlenstadt Vom Herz geführt

Neue Regenten: Sascha Krekeler und Marie Knipp führen die Mühlheimer Narrinnen und Narren in die aktuelle Kampagne.

Mühlheim – „Männer gibt’s in Lämmerspiel, Mühlheim selbst hat nicht so viel. Selbst die KaKaM nach Süden rennt, da residiert ihr närrischer Regent.“ Die Verse klingen einem schon in den Ohren, die Lacher sind den Bütten-Assen sicher: Ja, der neue Prinz der Mühlenstadt ist in Lämmerspiel zu Hause. Aber da wohnt er bloß, Saschas Herz schlägt für die Heimat in der Hauffstraße – und ziemlich laut auch für Prinzessin Marie!

„Ich gehe dahin, wo mein Herz mich hinführt“, schwärmt der junge Herrscher poetisch. So ist er fürs Erste in die Nachbarschaft seines Bruders, in die Schumacherstraße gezogen. Sascha Krekeler ist Mitglied der Katholischen Karnevalisten Mühlheim (KaKaM). Sein Traum ist schon lange, einmal als Fastnachtsprinz von einem prächtigen Wagen beim Rosenmontagszug den Närrinnen und Narren zuzuwinken.

Sascha Krekeler heckte mit seinen Freunden einen Plan aus, zur fünften Jahreszeit etwas Besonderes zu machen. „Wir wollten unter uns und trotzdem dabei sein, also haben wir uns ein eigenes Auto für die Umzüge besorgt.“ Mit der „MS Abriss“ amüsierten sie bei den Umzügen das Publikum am Straßenrand. Die rollende Kiste „hält mehr aus als gedacht“, erzählt Sascha Krekeler. Also spielte der Freundeskreis mit dem Gedanken, mit coolen Kostümen wieder mitzufahren. Doch dann bremste sie Corona aus.

„In Dietesheim lebt ein Teil meiner Familie“, verrät der 24-Jährige, darum trat er mit der katholischen Jugend bereits bei der Kolping-Sitzung auf. Auch Kindergarten und Schule besuchte er bei den Basaltköppen, das Abitur baute er am Friedrich-Ebert-Gymnasium. In Frankfurt legte er Bachelor und Master in Marketing und International Management ab, er fährt gern Wakeboard und Ski.

Regelmäßig hat er seine Schulfreundin bearbeitet, sich gemeinsam als Prinzenpaar zu bewerben. Marie Knipp hatte auch zuletzt noch abgesagt, weil eine Routine-Operation anstand. Die hat sie aber nun hinter sich gebracht. Die 21-Jährige aus der Roten Warte hat auch schon in Dietesheim gelebt, ist jetzt direkt vorm Kirchturm von St. Markus zu Hause. Papa Jörg war sogar Vorsitzender der KaKaM, die Mama Trainerin des Männerballetts. Klein-Marie war damals bei den Übungsstunden der Herren dabei, „dann wurde ich zur Garde verschleppt“, berichtet sie grinsend.

Ab 2004 tanzte sie bei den Schlümpfen, wagte einen Ausflug zur Ranzengarde Bürgel, kehrte 2013 aber „ganz schnell zurück“ zur DJK. Die Gruppe „Sharks“ ist heute ein fester Bestandteil ihres Stundenplans, mit der Prinzengarde hat die selbst ernannte „Faschings- und Partymaus“ auch schon neben den Tollitäten gesessen – und Blut geleckt.

Die Schwester von zwei jüngeren Brüdern macht gerade bei der Agentur Farbenfroh in Hausen eine Ausbildung zur Veranstaltungskauffrau. „Früher habe ich nicht viel von der Fastnacht mitgekriegt, mittlerweile habe ich sonst keine Hobbys mehr“, sagt die einstige Friedrich-Ebert-Schülerin.

Von Michael Prochnow