Begegnungsstätte für Ehrenamtliche und sozial Engagierte Hilfen und Austausch im neuen Kontakt-Werk

Die Begegnungsstätte Kontakt-Werk für ehrenamtliche Helfer und sozial Engagierte in Mühlheim in der Ludwigstraße 57 eröffneten Thomas Weikert (rechts) und Bürgermeister Daniel Tybussek. Foto: Prochnow

Mühlheim (m) – Es ist ein einladendes Entree mit Couch und einer halbhohen Wand, gegenüber steht eine Theke, die Erfrischung verspricht. Im Hauptteil eröffnet sich ein Raum mit schweren Tischen und einer weißen Fassade mit Regalkästen und Fotografien Mühlheimer Motive. Die Heimat des Kontakt-Werks liegt an der Ludwigstraße 57.

Einmal mehr geht die Mühlenstadt voran und gibt Beispiel fürs ganze Land. Sie eröffnete am Wochenende einen Treffpunkt für ehrenamtlich Tätige und solche, die es werden wollen. Der Leitgedanke des Kontakt-Werks bestehe darin, Menschen durch Gemeinschaft, Integration und Engagement die aktive Teilhabe am Stadtleben zu ermöglichen. Initiativen und Interessierte, die sich ehrenamtlich einsetzen wollen, haben nun eine Adresse.

Vermieterin ist die Wohnbau, sie hat neues Linoleum verlegt, weitere Profis übernahmen die Sanierungen von Leitungen und Elektrik und mehrere Flüchtlinge versahen die Wände mit einem frischen Anstrich, freut sich Thomas Weikert. Der Engagementlotse hat mit weiteren Aktiven das Konzept besprochen und einen Veranstaltungsplan entwickelt.

Engagementlotse Thomas Weikert

„Nachdem ich in Rente gegangen bin, wollte ich mich fürs Gemeinwesen einsetzen“, erklärt der ehemalige EDV-Mann aus Lämmerspiel seine Motivation. „Ich habe im Leben viel bekommen, davon möchte ich jetzt etwas zurückgeben.“ Helfen ist für Weikert kein Fremdwort. Mit 15 Jahren schloss er sich den Pfadfindern in Lämmerspiel an, saß später im Pfarrgemeinderat. „Es macht Spaß, etwas mit anderen Menschen zu tun“, lautet seine Erfahrung, die er mit dem Engagementlotsenlehrgang 2016 gemeinsam mit Alice Kähni, Haydar Dogan und Linda Huf vertiefte.

Die Politikwissenschaftlerin Madalina Draghici von der Stabstelle Gleichberechtigung, Integration und Prävention im Rathaus übernimmt die Koordination für das soziale Ehrenamt und bietet dazu eine wöchentliche Sprechstunde im Kontakt-Werk an. Die Einrichtung soll Ehrenamtliche und sozial Engagierte ins Gespräch bringen“, erläuterte Bürgermeister Daniel Tybussek bei der Eröffnung am Samstag. Zunächst treffen sich in dem hellen Raum an der Ludwigstraße Vertreter von Hospizgemeinschaft, Demenzgruppe und Lebensladen zum Austausch „Der Markt der Möglichkeiten im Rathaus hat gezeigt, wie wichtig gesellschaftliche Beiträge sind und dass sie sich vernetzen“, begründete Tybussek die Idee, „soziales Ehrenamt an einem Ort zusammen zu bringen“. Die Miete übernimmt die Stadt Mühlheim, das Projekt erhielt von der Hessischen Staatskanzlei eine Anschubfinanzierung in Höhe von 5.000 Euro. Auch die Sicherheitsberater für Senioren, Dieter Dickmann und Siegfried Fröhlich, sowie Mitglieder des Präventionsrats bieten eigene Veranstaltungen. Schulungen sollen folgen, ein Internetzugang ist installiert, auch die Ausgabe von Sachspenden ist eingezogen.