Lämmerspieler Weißburgunder des Jahres 2015 mundet Hobby-Winzer sind zufrieden

Karl-Heinz Stier präsentierte stolz den Lämmerspieler Wein des Jahrgangs 2015. Der gute Tropfen vom Gaillenberg mundete bei der Verkostung am vergangenen Samstag den heimischen Weinliebhabern. Foto: pro

Mühlheim (pro) – 160 Liter „Best’er Stier vom Gailenberg“ erbrachte der Jahrgang 2015. Das ist ein gutes Ergebnis für die Interessengemeinschaft Lämmerspieler Weinbauern, die am vergangenen Samstag ihr jüngstes Erzeugnis vorstellten. Dazu hatten sich die Liebhaber guter Tropfen, Landrat und Bürgermeister im Hof von Dieter Kaiser eingefunden.

Kühl war’s vor der Ernte, nicht feucht und nass, resümierte Mitinitiator Karl-Heinz Stier. Wochen mit strahlendem Sonnenschein förderten die Weißburgunder-Trauben auf dem Gailenberg, 18 bis 20 Grad bildeten ein perfektes Wetter für den Wein. Der Gruppe gelang ihr zweitbestes Ergebnis, neben der Menge sei auch die Qualität gut.

Der Alkoholgehalt des Jahrgangs 2015 beträgt 12,5 Prozent, 7,2 Prozent Säure hat er und 73 Grad Öchsle. „Das ist ein Anfangs-Kabinett, nicht zu trocken, ein idealer Messwein“, warb Stier mit Blick auf Pfarrer Willi Gerd Kost. Die häufige Hitze im Sommer, schränkte Gastgeber Kaiser ein, habe den Früchten nicht mehr Öchsle gebracht, im Gegenteil: Durch die anhaltende Hitze fehlte der Tau, weil auch die Nächte zu warm waren. Das schwächte die Trauben, selbst gießen half nicht. Vor allem die 25 zweijährigen Stöcke haben durch die Hitze sehr gelitten,

Im 21. Jahr sahen sich die Weinbauern aber in ihrer Wahl bestätigt: Für den Weißburgunder sei das Rheingau-Klima grundsätzlich wie geschaffen. Die Sorte mag’s trocken, wärmere Lagen bringen eine frische Säure, was das Ergebnis ideal als Menüwein mache. Der passe zum Spargel, wirkt im Glas blass, mit einem zarten Duft, beschrieb Stier weiter.

Der Weißburgunder erlebe zudem einen „stetigen Aufwärtstrend“, der Konsum habe sich in den vergangenen zehn Jahren verdoppelt. „Der Riesling mag die große Hitze nicht, der Weißburgunder kann sie bestehen“, meinte Stier. Doch das veränderte Klima mache den Weinbauern Sorgen. Der Sprecher dankte allem Helfern, voran Dieter und Henriette Kaiser, Herbert Müller, Mathias Ulmer, Karl-Heinz Roth und Helmut Maier, die regelmäßig spritzen und hacken. Und dem Weingut Krollmann in Gau-Bickelheim, das den Wein seit sechs Jahren „ausbaut“.

Bürgermeister Daniel Tybussek freute sich, dass die Arbeit der fleißigen und engagierten Weinbauern belohnt worden ist. Sie bereichern mit Idee, Herzblut und Leidenschaft das kulturelle Leben. Pfarrer Willi Gerd Kost mundete der Wein, er sei ein Bild für Gemeinschaft. Und Landrat Oliver Quilling schwärmte, die Lämmerspieler Weinbauern und die Reben seien „wirklich eine Besonderheit“.

Die Aufbereitung durch den Winzer sei teurer geworden, darum koste der „Best’e Stier“ in diesem Jahr mehr. Der Gewinn fließe in die Pflege des Weinbergs, den der Vorsitzende des Geschichtsvereins auch als „kulturelle Angelegenheit“ betrachtet. Dort wird am Samstag, 13. August, ab 14 Uhr gefeiert.