Mühlheimer setzen Zeichen gegen Gewalt und Terrorismus Hoffen auf Kraft der Versöhnung

Solidaritätskundgebung des Bündnisses gegen Rechts im Mühlheimer Rathaus-Foyer nach dem Terroranschlag in Berlin. Foto: pro

Mühlheim (pro) – Sie versammelten sich, um ein „deutliches Zeichen gegen Gewalt, Terrorismus und Extremismus“ zu setzen: Thomas Schmidt vom DGB Mühlheim begrüßte kurz vorm Fest rund 60 Teilnehmer einer Solidaritätskundgebung im Rathaus. Das Mühlheimer Bündnis gegen Rechts hatte nach dem Terroranschlag auf dem Berliner Weihnachtsmarkt dazu aufgerufen, Farbe zu bekennen.

„Wir sind alle Berliner“, rief der Vorsitzende zu einer Schweigeminute für die Getöteten auf. Danach forderte er auf, „unsere gesellschaftlichen Werte, Traditionen und Bräuche zu verteidigen und standhaft zu bleiben“. Ähnlich formulierte es Bürgermeister Daniel Tybussek. Er erinnerte, dass am selben Tag in Instanbul der russische Botschafter ermordet wurde und in einer Moschee in Zürich auf Betende geschossen wurde.

Dies alles stelle eine friedliches Miteinander infrage und mache betroffen. Ihn bewege die „Sorge wegen der politischen Polarisierung, das Eintreten für unsere freiheitliche und demokratische Grundordnung“.

Der Rathauschef zitierte Bundespräsident Joachim Gauck, der sagte, „Hass darf uns nicht zum Hass verführen“ und forderte zum friedlichen Miteinander, zu Respekt, Toleranz und Menschlichkeit auf.

Hüsamettin Eryilmaz, Vorsitzender des Ausländerbeirats, mahnte, „wir dürfen nicht zulassen, dass Terroristen Angst und Hass in unserer Mitte säen“. Vielmehr soll man daran „glauben, dass die Kraft der Versöhnung stärker ist“. „Wir sind nicht ein Volk“, griff Yannic Bill von den Jusos die Parole der DDR-Bürger auf, die nun oft von Rechtspopulisten benutzt wird, „wir sind eine Welt“.

Schmidt lud die Anwesenden ein, sich in eine Liste einzutragen, um den Verletzten und den Angehörigen der Berliner Opfer Solidarität auszusprechen, Kraft und Trost zu spenden.