Leichtathletik-Zentrum bewirbt sich auf Bares für Sportgeräte Hürden werden benötigt

Neue Hürden braucht das LAZ: Abteilungsleiter Markus Herbert vom Leichtathletik-Zentrum zeigt die in die Jahre gekommenen Sportgeräte. Mit Barem aus der Klingelnden Vereinskasse sollen modernere angeschafft werden.

Mühlheim – Es ist wieder soweit, Vereine in der Mühlenstadt haben sich mit ihren Projekten um Geld aus der „Klingenden Vereinskasse“ (insgesamt 7500 Euro) beworben. Holzland Becker, der größte Fachmarkt in Süddeutschland, und unsere Zeitung haben zehn Vorhaben von zehn Gruppierungen ausgewählt, nun sind Kundinnen und Kunden, Leserinnen und Leser am Zug: Sie können mit einem Klick auf der Internetseite einem Projekt ihrer Wahl ihre Stimme geben. Wir stellen die einzelnen Gemeinschaften und ihre Pläne, für die sie Bares benötigen, vor, heute das Leichtathletik-Zentrum (LAZ).

Sie schreiten wie ein Storch im Salat, halten wie auf frischer Tat ertappte Gangster Stangen über den Kopf. Uli Ricker hat die Teenager nach den Osterferien übernommen, bereitet sie mit einem gezielten Training auf Wettkämpfe vor. Das funktioniert nicht, indem die Jugendlichen einfach über die Aschenbahn gejagt werden. Der erfahrene Trainer möchte viel Bewegungserfahrung und technische Fähigkeiten vermitteln, erläutert Markus Herbert auf der Tribüne des Sportzentrums an der Anton-Dey-Straße.

„Leichtathletik ist keine Trendsportart“, gesteht der Leiter der gemeinsamen Abteilung von Turngemeinde Dietesheim (TGD) und Sport-Union Mühlheim (SUM). Trotzdem haben sie sogar neue Schüler gewonnen – überwiegend Schülerinnen. Herbert stellt das LAZ als eine Art eigenen Verein mit rund 70 Aktiven vor, die meisten im Grundschulalter. „Wir haben eine typische Alterspyramide“, informiert der Trainer der jüngeren Jahrgänge.

„Auch wir haben einen Knick in der Mitgliederzahl, wenn die Kinder auf weiterführende, auswärtige Schulen wechseln. Und auch den Leichtathleten macht der Leistungsdruck, Nachmittagsunterricht, Hausaufgaben, Klausurvorbereitungen und Ganztagsbetreuung zu schaffen. Diese Punkte hindern Talente, am Training teilzunehmen“, sagt Herbert, „viele gewinnen wir über Mundpropaganda.“ Auch zu ukrainischen Flüchtlingen haben sie schon Kontakte geknüpft.

Durch die Pandemie seien sie ganz gut gekommen, auch wenn sie nur vorsichtig ein eingeschränktes Training machen durften. Alle Veranstaltungen waren abgesagt. Für die Sechs- bis Neunjährige gibt es bald wieder Mannschaftswettkämpfe, die Zehn- und Elfjährigen können in den klassischen Disziplinen starten, Läufe, Weitsprung und Würfe. Derzeit üben sie mehr spielerisch, mit Bananen-Hindernisstaffel, Fahrradreifen-Weitwurf als Drehübung fürs Diskuswerfen und einer Biathlon-Staffel, bei der sie Ziele abwerfen oder Strafrunden drehen müssen. „Das fördert die Ausdauer“, sagt Herbert.

Der einstige Mühlheimer Athlet Ricker ist mit einem A-Trainerschein mit Schwerpunkt für Sprung zurückgekehrt, freut sich der Abteilungsleiter. Jetzt sei es an der Zeit, auch die Geräte zu erneuern. „An den Übungshürden nagt der Zahn der Zeit, Füße sind abgebrochen.“ Neue, universelle Hürden sind höhenverstellbar, wippen mit, das vermindert die Verletzungsgefahr.

So ein Exemplar für Kinder kostet zwischen 70 und 120 Euro. Gestelle für Jugendliche bestehen aus Aluminium anstelle von Eisen, sind ab 140 Euro zu haben. Die gelben Mini-Hürden auf der Bahn werden für Koordinations- und Geschwindigkeitsübungen gebraucht – dazu braucht es die „Klingelnde Vereinskasse“ und ganz viele Stimmen.

Eine Abstimmung ist möglich auf holzlandbecker.de

Von Michael Prochnow