Erlebnisreise im Heiligen Land Von Jerusalem zum See Genezareth und nach Petra

Die Reisegruppe aus der Region besuchte auch den Berg Nebo, das Bild entstand in der Kirche auf dem Mosesberg. Foto: Jabs

Kreis Offenbach (red) – 27 Christen aus der Region Offenbach haben eine 13-tägige Rundreise durch Israel, Palästina und Jordanien unternommen, den Beginn der Adventszeit im Heiligen Land verbracht. Schon zum fünften Mal organisierten die Eheleute Anja Bayer-Sterr und Wolfgang Sterr aus Mühlheim eine solche ökumenische Tour, die für viele der Teilnehmer ein lang gehegter Traum war, der sich nun erfüllte.

Und obwohl sich jeder der Reisenden bewusst war, dass der Nahe Osten ein weltpolitisches Pulverfass ist, begegnete er fröhlichen und besonnenen Menschen, erlebte Tage mit unvergesslichen Eindrücken und fühlte sich zu jedem Zeitpunkt sicher.

Die Gruppe setzte sich aus Teilnehmern aus Mühlheim, Offenbach, Dietzenbach, Heusenstamm und Babenhausen zusammen. Sogar ein Ehepaar aus Zwiesel (Bayern) nahm die weite Anreise nach Mühlheim auf sich, um von dort ins Heilige Land zu starten. Trotz der angedrohten Streiks der Lufthansa fanden der Flug nach Israel und auch der Heimflug von Amman pünktlich statt.

Gleich am Tag nach der Ankunft begann das Besichtigungsprogramm. In Jerusalem wurden neben der Altstadt, dem Tempelberg, der Klagemauer und der Grabeskirche unter anderem auch der Ölberg und der Garten Gethsemane besichtigt. Auch ein Besuch der Holocaust Gedenkstätte Yad Vashem fehlte nicht.

Bei der Tagestour nach Bethlehem, der Geburtsstadt Jesu, erfuhren die Reiseteilnehmer auch einiges über die Schwierigkeiten zwischen Israel und Palästina. Nach dem Rundgang durch ein Flüchtlingslager und dem obligatorischen Besuch der Geburtskirche lud die christlich-palästinensische Reiseführerin Khadra Zreineh, die in Königswinter bei Bonn aufgewachsen ist, zu einem gemeinsamen Mittagessen ein. Dabei berichtete sie über die Alltagsprobleme – besonders über die der christlichen Minderheit in Palästina.

Weiter besuchte die Gruppe Jericho (nennt sich selbst die „älteste Stadt der Welt“), das Felsplateau Masada und nahm ein Bad im Toten Meer. Bei einem Abstecher in die Metropole Tel Aviv konnte man das moderne Israel mit seinem pulsierenden Leben kennenlernen, bevor es über die Herodesstadt Caesarea und Haifa nach Nazareth ging. In Haifa brachen übrigens am darauffolgenden Tag verheerende Waldbrände aus.

Eine weitere Station waren die Heiligen Stätten um den See Genezareth, darunter in der Nähe der Stadt Kapernaum die Anhöhe mit der Kirche der Seligpreisungen. Nach der Bibel hat Jesus an diesem Ort die Bergpredigt gehalten. Eine Bootsfahrt auf dem See war einer der vielen Höhepunkte. Danach informierte der Reiseleiter und gebürtige Israeli Amos Garbatzki über die Entstehung und das Leben der Kibbuzzim während eines Rundgangs. Die politische Realität wurde bei einer Fahrt auf die Golanhöhen den Teilnehmern ins Bewusstsein gerufen.

Nach der Einreise in das Königreich Jordanien wurden die römischen Anlagen von Jerash (auch Gerasa) besichtigt. Ein weiterer Höhepunkt war eine Wanderung durch die Felsenstadt Petra – eines der sieben Weltwunder der Neuzeit und Unesco-Weltkulurerbe. Unter der fachkundigen Führung des jordanischen Reiseleiters und Geologen Atef Zeidan erfuhr man viel über das Leben der Nabatäer.

Auf der Rückfahrt in die Hauptstadt Amman wurden noch der Grand Canyon Jordaniens (Wald Mujib) und der Mosesberg Nebo besucht.

In der Hauptstadt standen zunächst Informationen über die islamische Religion in der großen blauen Moschee auf dem Programm. Jordanien ist eines der wenigen Länder im Nahen Osten, in dem Christen und Moslems friedlich zusammen leben. Ein Ausflug zu den Wüstenschlössern vor der Hauptstadt schloss den Tag ab.

Jeder der drei Reiseleiter erklärte die Bedeutung der besuchten Orte und schilderte die Situation im Nahen Osten aus seiner Sicht. Die Reise wurde mit einem arabischen Essen am Abend beendet, bevor die Gruppe den Rückflug nach Deutschland antrat.

Erfüllt mit neuen Eindrücken, neuen Meinungen und neu geschlossenen Freundschaften landeten die Teilnehmer wieder pünktlich auf dem Frankfurter Flughafen.

Eine erneute Reise – wieder ein Mix aus Studien-und Pilgerreise – ist übrigens im Frühjahr 2018 geplant.

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