Ein Mann aus New Hampshire und eine Obertshausenerin bilden das Lämmerspieler Prinzenpaar Joey und Isi regieren in der fünften Jahreszeit in Lämmerspiel

Bei Joseph Cerda alias Joey fließt noch mexikanisches Blut durch die Adern. Isabell Bormann alias Isi singt für ihr Leben gerne und ist Fan der Kelly Family. Foto: m

Mühlheim (m) – Joey, das ist der Lämmerspieler Cowboy mit der Narrenkappe anstelle des breitkrempigen Huts und mit dem filmreifen amerikanischen Akzent. Isi ist die singende Tänzerin im langen Prinzessinnenkleid: Die Obertshausenerin schlägt die Brücke in die Nachbarstadt, der Mann aus New Hampshire verbindet die „Russen“ mit dem Rest der Welt. Die ersten gemeinsamen Auftritte haben sie bereits bewältigt, morgen Abend werden sie bei der LOV-Gala der Ortsvereine ganz offiziell als Lämmerspieler Prinzenpaar vereidigt.

Der Carneval-Verein (LCV) ist mal wieder der gemeinsame Nenner für zwei närrische Talente mit Migrationshintergrund. Isabell Bormann kennt in Obertshausen so mancher noch als Isi Friedrich, auch in Heusenstamm. Dort hat sie die Schule besucht, bevor sie am beruflichen Gymnasium der Georg-Kerscheinsteiner-Schule ihr Abitur baute.

Mit 19 hat sie als Gardemädchen beim LCV angefangen, 2008 kam sie zu Showtime. Heute tanzt und singt sie auch bei Dilämma, wo sie ständig die Kostüme wechseln. „Ich hab’ früher oft mit meinen Freundinnen im Kinderzimmer gesungen“, verrät der Fan der Kelly Family. Heute singt sie bei Hochzeiten von Freunden solo, besucht Konzerte von Pink, Helene Fischer, Gregor Meyle und Robbie Williams.

„Ja, es kostet viel Zeit und Arbeit, aber es ist ein tolles Gefühl, wenn du merkst, den Leuten gefällt das“, beschreibt sie ihr Engagement, „wenn du merkst, die Mühe hat sich gelohnt“. Und Showtime-Kollege Joey ergänzt, „das ist ein geiles Gefühl mit der Gruppe, wir sind wie eine große Familie“. Seit drei Kampagnen begleitet Isi mit der Garde Prinzenpaare, weiß also, was auf sie zukommt.

Wichtig sei, Spaß und eine gute Zeit zu haben, aber nicht zu große Erwartungen zu hegen, sind sich beide Regenten einig. „Beim LCV steht der ganze Verein hinter dem Prinzenpaar, vom Vorstand bis zum jüngsten Mitglied“, beschreibt ihre Lieblichkeit. Sie freut sich auch auf die Begegnungen mit Leuten aus anderen Vereinen und darauf, die Kultur weiterzugeben. „Da bringt jeder etwas mit“, findet Joey.

In seinem Pass steht Joseph Cerda. Eure Hoheit ist 43 Jahre alt und in New Hampshire, im Norden der USA aufgewachsen. Durch den Großvater fließt auch mexikanisches Blut in seinen Adern. In der High School Clarmont verstärkte er den Schulchor, auch in der Kirchengemeinde sang er. Der neue Prinz spielte zudem American Football und Baseball.

Joey begann seine Berufslaufbahn auf der Militärbasis in Kansas. Ein Jahr lang war er in Alabama stationiert, 1998 schickte ihn die Army auf dem Fliegerhorst Erlensee, wo er als Fluglotse ausgebildet wurde. 1999 diente er im Kosovo, 2001 hängte er die Uniform an den Nagel. Bei der Armee blieb er trotzdem, fortan als Zivilangestellter auf dem Army Airfield in Wiesbaden.

Seine Frau lernte Joey in einer Disco in Hanau-Großauheim kennen. 2002 gab er der Mühlheimerin das Ja-Wort, durch sie fand er den Weg zur Fastnacht. Als „Schlappmäulchen“ stand er mit dem Schwager 2009 auf der Feuerwehr-Bühne. Vier Jahre später schloss er sich dem LCV an, wo seine heute 15-jährige Tochter in der Midi-Garde tanzt.

Der Prinz stand bereits in der Bütt, saß im Elferrat. Seit Kurzem haben die Dietesheimer Dalles Cowboys mit ihm einen echten Cowboy in ihren Reihen. „Die Fastnacht ist aus meinem Leben nicht mehr wegzudenken“, erklärt Joey. „Ich liebe es, den Leuten gute Laune und eine gute Show zu bieten.“. Dazu steht der Dauerkarten-Besitzer der Frankfurter Löwen dem Puk nachjagen. Die Isi kennt er schon länger aus der LCV-Formation Showtime, der sie auch während ihrer Regentschaft treu bleiben wollen.