Mit dem Fahrrad durch die Gemarkung Auf dem Lämmerspieler Rundweg unterwegs

Der Lämmerspieler Rundweg ist ein Erlebnis für die ganze Familie. Egal ob jung oder alt, klein oder groß, Fahrrad-, E-Bike- oder Rollstuhlfahrer. Foto: p

Mühlheim (red) – Herrliche Sonne und Wissenswertes über die Natur und Geschichte des Lämmerspieler Waldes erlebten mehr als 20 interessierte Bürger im Rahmen einer Führung per Rad mit Horst Baier. Er berichtete über die Entstehung des Rundwegs, über die Schwierigkeiten, die den Gründern das Leben schwer machten, sei es die untere Naturschutzbehörde, seien es Eigentümer, die den Überweg verbieten. Aber die Lämmerspieler Initiatoren ließen sich nicht entmutigten. Sie blieben dran, und so entstand eine vorbildliche Freizeiteinrichtung, die die ganze Familie zu Fuß oder per Rad nutzen kann. Mithilfe von Sponsoren hatten die Mitglieder der Lämmerspieler Geschichtsgruppe an verschiedenen markanten Punkten des Rundwegs Stelen eingepflanzt, auf denen Erläuterungen und Hinweise zu lesen sind. Und sie hatten das „L“, die Wegbezeichnung wo dies vorgeschrieben, mit Aluminiumnägeln an den Bäumen angebracht. Die Rundfahrt, an der auch Rollstuhlfahrer und E-Biker teilnahmen, begann an den Streuobstwiesen am Lämmerspieler Friedhof. Dieses Streuobstgelände ist eine Einrichtung des Obst- und Gartenbauvereins Lämmerspiel. Weiter ging es am kleinen Waldparkplatz vorbei zur Steinkautenbrücke und zur Steinkaute. Vermutlich wurden hier bereits vor 300 Jahren Steine gebrochen, die zum Beispiel auch beim Bau der alten Lämmerspieler Kirche und dem heutigen Käselädchen verwendet wurden. Die Streuobstwiesen am Gailen Berg waren das nächste Ziel. Es handelt sich hierbei um magere Wiesen, die schon im Mittelalter entstanden, die man auch als Kulturlandschaften bezeichnet. Mitten zwischen den Streuobstwiesen wurden 99 Reben Weißburgunder angelegt, die Karl-Heinz Stier der Radgruppe näherbrachte. Horst Baier zeigte den Teilnehmern auch die Steinhaufen, unter denen die vor einiger Zeit angesiedelten Zauneidechsen leben, die sich hier in der armen Vegetation wohlfühlen. Der Galgen mitten im Wald ist eine Besonderheit.

Hier zeigt sich, dass die Landschaft sich im Laufe der Jahre geändert hat. Es gibt Überlieferungen zum Schicksal der letzten Hingerichteten an dieser Stelle. Wie Horst Baier berichtete, waren die Hinrichtungen gesellschaftliche Ereignisse, zu der zahlreiche Bürger aus den zum Amt Steinheim gehörenden Gemeinden kamen. Heute stellt sich der Galgen in Form von zwei steinernen Säulen dar, die bei Bedarf durch einen Holzbalken verbunden wurden, an dem das Seil befestigt war. Letztes beeindruckendes Wahrzeichen sind die Siebeneichen mit einem Gesamtumfang von acht Metern. Gebildet werden sie aus sieben Stämmen, die alle auf einer Stelle wachsen.

Den beteiligten Radfahrern, hatte die fast dreistündige informative Tour Spaß gemacht . Sicherlich wird der eine oder andere Bürger eine ‘Wiederholung mit der Familie unternehmen.