Verein für Schutz- und Gebrauchshunde Leckere Wurstpaste sorgt für Gehorsam und Apportieren

Auf Befehl sind die Hunde beim Verein für Schutz- und Gebrauchshunde bereit, auch über alle möglichen Hindernisse zu springen – solange Frauchen das Tempo hält. Foto: m

Mühlheim (m) – Sie flitzen über schmale Stege, rasen durch Tunnel und springen über Querstäbe. Und je kleiner die Rasse, desto flinker scheint sie. Frauchen hat jedenfalls Mühe, Schritt zu halten! So ist das bei Agility, einem Sport, der Zwei- und Vierbeiner verbindet. Am „Tag der offenen Tür“ demonstrierten Aktive im Verein für Schutz- und Gebrauchshunde (VfSG), welche Disziplinen am Grünen See trainiert werden.

Erfahrene Übungsleiter bieten ein umfangreiches Angebot, von der Grundausbildung zum Begleithund bis zu Turnierhundesport und Fährtenarbeit. Auch das Apportieren gehört zur Palette. Auf dem großen Übungsplatz spaziert Labrador Argo gemütlich zu dem Holz auf dem Boden, das Wolfgang in etwa zehn Metern Entfernung abgelegt hat. Mit zurückgelegtem Kopf und wedelndem Schweif hält das Tier erwartungsvoll seinem Herrchen das Holz in Knochenform entgegen.

So ist es richtig, die Beute so lange im Maul halten, bis es der Hundeführer abnimmt. Dann sind Sigrid und ihr elfjähriger ungarischer Jagdhund Nele an der Reihe. Die Dame wirft den Gegenstand schwungvoll über die Wiese – der Vierbeiner hastet ihm aber erst nach, wenn sie ihn schickt. „Wir vermitteln das ohne Zwang“, sagt Moderator Steffen Schroth, „das dauert halt etwas länger“. Dafür macht es auch der irische Terrier Bosco von Doris genau so, wie es die Internationale Prüfungsordnung (IPO) vorsieht.

Die Seniorin weiß, wie die Hunde genau das tun, was man von ihnen erwartet: Hat Bosco die Übung korrekt absolviert, gibt’s eine leckere Wurstpaste aus der Plastikdose in der Gürteltasche. „Darauf sind alle Hunde ganz wild“, erklärt die Vereinsfrau. Die Belohnung erhält das Tier aber nur auf dem Platz, „da ist er schon bei der Anfahrt im Auto ganz aufgeregt“. Trainerin Brigitte Gembe kommt jeden Montag 100 Kilometer aus Amorbach, um das Apportieren zu lehren.

Jutta Gasse und Sigrid Krämer-Schroth gingen zuvor mit Welpen- und Junghunde-Gruppen auf den Rasen und zeigten mit den fortgeschrittenen Teams Übungen zur Unterordnung. Sue Köppel stellte das Longieren vor, bei dem die Hunde in einem festen Abstand um Herrchen oder Frauchen kreisen. Sabine Decher-Weigand warb für den Turnierhundesport, für den Parcours mit Brücken, Tunnel und Slalomstangen.

Bei Rallye-Obedience erkunden die Zweibeiner zunächst eine Tour mit Anweisungen wie „Sitz!“, „Platz!“ oder „wenden!“. Diese müssen sie den Hunden anzeigen, drei Minuten Zeit haben sie für alle Aufgaben. „Diese Disziplin eignet sich für alle Hundehalter“, erklärt Christiane Spoida, die den Kurs mit Annerose Blöche leitet, „auch für Menschen mit Behinderungen“.

Beim „Tag der offenen Tür“ stand aber auch die Geselligkeit hoch im Kurs. Die Gastgeber bewirteten die Besucher mit und ohne Vierbeiner mit einem vielfältigen Mittagsbüfett sowie mit Kaffee und Kuchen. Die ersten Frühlings-Sonnenstrahlen lockten zahlreiche Mühlheimer und Ausflügler aus den Nachbarstädten auf den Übungsplatz.

Nähere Informationen über die Angebote des VfSG stehen im Internet unter www.hundeverein-muehlheim.de