Galakto-Theater in der Rote-Warte-Schule Als Malte vom Dreier springen sollte

Theatermacher Malte Anders erzählt den Grundschülern, dass es absolut in Ordnung ist anders zu sein. Foto: m

Mühlheim (m) - Warum nicht Gefühle zeigen? Angst, zum Beispiel. Als Malte vom Drei-Meter-Brett springen sollte, was alle in der Klasse ganz locker vorführten, er sich aber nicht traute! - In der Turnhalle der Rote-Warte-Schule traf der Theatermacher Malte Anders seinen Freund Galaktiko, der „von einem anderen Planeten“ komme und keine Erfahrungen im Umgang mit den Erdenmenschen habe.

Eine gute Gelegenheit also, sich unbefangen gegenseitig kennenzulernen.

Und da machte es überhaupt nichts aus, dass der Fremde ein bisschen anders aussieht als andere, begriff das Publikum. Malte erzählt, als alle Jungs seiner Klasse in Wilma verliebt waren – Malte aber in einen Jungen. „Man darf sich verlieben, in wen man will“, stellte Malte klar, „auch wen manche das komisch finden!“.

Verliebt-Sein, das ist, wenn man alles vergisst, was man je im Deutsch-Unterricht gelernt hat, erklärt er. Kann passieren, nur Auslachen geht gar nicht, „das kann echt wütend machen“, fand Malte.

Dann lernten die Zuhörer noch „Terra Galaktus“ kennen: Die eine Hälfte der Bewohner lebt immer an der Sonne, die andere ausschließlich im Mondschein.

Und sie reden nie mit denen auf der anderen Seite! Die Drittklässler unterbreiteten Galaktiko einen ganzen Katalog an Vorschlägen, wie man die Situation in seiner Heimat verbessern könnte: Gegenseitige Besuche, Freundschaften knüpfen, gemeinsam singen, das Essen der anderen ausprobieren, sich verlieben.

Klang alles galakto-logisch, befand Malte.

Die jungen Mühlheimer haben viel gelacht – aber auch verstanden, dass Ausgrenzen, Diskriminieren, Vorurteile und Gewalt gar nicht gehen. Toleranz, Respekt und Verständnis sind angesagt.