Axel Wintermeyer lobt im Mühlheimer Kontakt-Werk die ehrenamtliche Arbeit Minister bringt 5.000 Euro mit

Über die 5.000 Euro des hessischen Staatsminister Axel Wintermeyer (Fünfter von links) können sich die Mühlheimer Politiker und ehrenamtlichen Helfer freuen. Foto: Mangold

Mühlheim (man) – Die Ehrenamtsagentur „Kontakt-Werk“ eröffnete vor vier Monaten an der Ludwigstraße dort, wo seit zwei Jahren die Sachwertspendenausgabe residiert. Leben geben Institution die Engagement-Lotsen und die Stadt Mühlheim. Wer ehrenamtlich etwas tun will, aber nicht weiß, wie sich das am besten anstellen lässt, der kann sich im Kontakt-Werk beraten lassen. Jüngst kam der hessische Staatsminister Axel Wintermeyer (CDU) nicht nur zur Stippvisite. Der Chef der Hessischen Staatskanzlei wundert sich, „wie hell und freundlich hier alles wirkt“.

Kommunale Prominenz ist zu bei Kaffee und Kuchen erschienen, neben den Ehrenbürgern Elisabeth Gilmer-Kaiser und Horst Lehr auch der neue Bundestagsabgeordnete Björn Simon (CDU). Außerdem hören ehrenamtliche Protagonisten wie Eleonore Blöcher und Bernd Klotz von der Flüchtlingshilfe, sowie Dieter Dickmann vom Mühlheimer Präventionsrat zu.

Wenn ein Minister vorfährt, dann bringt er meist einen Scheck mit. An der Sitte hält auch Wintermeyer fest. Mit der Agentur fördere Mühlheim ehrenamtliches Engagement vor allem perspektivisch. Die Landesregierung unterstütze dies als Teil ihres Engagement-Lotsen‘-Programms mit 5.000 Euro. Mitglieder von Vereinen, Verbänden und Organisationen prägten das gesellschaftliche Miteinander, sei es im Sport, in der Kultur oder bei Hilfsorganisationen. Das gesellschaftliche Leben werde durch sie mitgestaltet. „Ihr Tun bildet den Kitt unserer Gesellschaft.“ Die Stadt Mühlheim leiste mit ihren Botschaftern im Service-Büro einen gewichtigen Beitrag zur Förderung des ehrenamtlichen Engagements vor Ort, so Wintermeyer. Der Minister will auch nicht verschweigen, dass der Ausbau bürgerlichen Engagements auch einen finanziellen Aspekt für die Kommunen hat. Im Jahr 2050 werde jeder sechste Bürger über 80 Jahre alt sein, „wir werden mit dem Rollator leben müssen“. Ein weiteres Problem sei die Ausdünnung des Landes, die sich seit Jahren abzeichne, „für junge Leute ist die Frankfurter Nachtbar natürlich spannender als der Dorfkrug“.

Karl-Christian Schelzke, ehemals Mühlheimer Bürgermeister und seit Jahren Geschäftsführer des Hessischen Städte- und Gemeindebunds, spricht davon, das Land könne durchaus für Städter als Option in Frage kommen, „nämlich dann, wenn sie Eltern werden“. Das öffentliche Leben in Dörfern, in denen kein Bus mehr unterwegs ist, hänge besonders von engagierten Bürgern ab. Schelzke erzählt von Helfern, die ältere Menschen zum Einkaufen oder zum Arztbesuch fahren.

Gute Nachbarschaft

Schelzke gibt mit „Nachbarn schützen Nachbarn“ ein Beispiel, wie ehrenamtliches Engagement Menschen zusammen führe: „Es ging den Bewohnern im Franzosenviertel zunächst nur darum, ihr Eigentum zu schützen.“ Auf Veranstaltungen der Initiative habe man erst mitbekommen, wer im Haus schräg gegenüber wohne: „Heute feiern die Leute einmal im Jahr zusammen ein Fest und spenden den Erlös.“

Thomas Weikert, einer der Engagement-Lotzen, lobt die Kommune ob ihrer Unterstützung des Kontakt-Werks, das neben der Ehrenamtsagentur auch die Sachspendenausgabe beherbergt. Außerdem finden dort regelmäßig Spiele-, Filmabende oder auch Kochkurse statt sowie Vorträge über Themen wie Versicherungsschutz und Vereinsgründung: „Wenn sich Ideen wie hier entwickeln können, dann wird aus eins und eins auch drei.“ Bürgermeister Daniel Tybussek bedankt sich beim Minister, die 5.000 Euro vom Land für die Förderung des Ehrenamts, „die sind keine Selbstverständlichkeit“.