Mühlheimer Geschichtsverein schließt Ausstellung nach vierwöchiger Verlängerung Mitglieder freuen sich über das Interesse und viele Besucher

Der Geschichtsverein zog nach Beendigung der Ausstellung ein positives Fazit. Foto: p

Mühlheim (red) – Nach einer vierwöchigen Verlängerung hat der Geschichtsverein seine Ausstellung „Koffer, Taschen, Portemonnaies – die Produktion der Babbscher und Portfeuiller im Stadtgebiet von Mühlheim“ im Museum in der Marktstraße endgültig geschlossen. Die Besucher-Resonanz, vor allem in den letzten vier Sonntagen, sei sehr gut gewesen: „Wir haben ein so großes Interesse nicht erwartet“, sagte Vorsitzender Karl-Heinz Stier.

Besonders erfreulich war – so Ausstellungsleiter Hans-Jürgen Mloschin – , dass viele Interessenten gekommen sind, die nicht nur in der Lederwarenbranche früher in Lohn und Brot standen. So seien auch viele gekommen, deren Nachbarn oder Familienangehörigen ihr Geld als Feintäschner, Gürtler, Mustermacher oder Futteralmacher verdienten. Es gab in der Blütezeit um die Siebzigerjahre in Mühlheim, Dietesheim und Lämmerspiel rund 70 größere Unternehmen, kleinere Werkstätten und Zuarbeiter für Lederwaren.

Sehr erfreut war der Geschichtsverein-Vorstand über den Besuch einer Delegation des Deutschen Lederwarenmuseums in Offenbach mit ihrer Geschäftsführerin Dr. Ines Florschütz. Dabei wurde auch über manche künftige Kooperationsmöglichkeit nachgedacht.

Positiv war auch die Resonanz der beiden Erzähl-Cafes. Das erste, in dem Beschäftigte über ihre Tätigkeiten in den hiesigen Lederwarenunternehmen berichteten und das zweite, in dem Unternehmer aus der damaligen Zeit das Wort ergriffen. Zu den Veranstaltungen wurden jeweils mehr als 50 Besucher gezählt.

„Wir sagen abschließend auch danke all den Bürgern, die ihre wertvollen Lederwarenprodukte dem Geschichtsverein leihweise zur Verfügung gestellt haben, aber auch der Firma Traveller – Weipert, mit der wir zusammen die erste gemeinsame „Babbscherwerkstatt“ in Lämmerspiel über viele Jahre der Öffentlichkeit zugänglich gemacht haben und die sich im Mühlheimer Museum in großen Teilen wieder fand“.

Was aus der Ausstellung künftig wird, steht noch nicht fest. „Jedenfalls ist es ein wertvolles Stück Heimatgeschichte, das auf jeden Fall erhalten bleiben soll. Das liegt sicher auch im Interesse der Stadt“, betonten Karl-Heinz Stier und Hans Jürgen Mloschin.

Wenn Gruppen für die nun geschlossene Ausstellung Interesse zeigen sollten, so schließt der Geschichtsverein die ein oder andere Sonderführung nicht aus.