Lämmerspielerin Vanessa Weber führt die Mühlheimer Narren an MKV kürt Zugmarschallin

Mühlheimer Narren aufgepasst: Vanessa Weber ist neue Zugmarschallin in der Fassenacht. Foto: m

Mühlheim (m) – Vanessa Weber aus Lämmerspiel ist die neue Zugmarschallin des Mühlheimer Karnevalvereins (MKV) und Nachfolgerin des Hauseners Markus Höschele. Das engagierte Vereinsmitglied stammt aus Lämmerspiel und arbeitet als Erzieherin in der Dietesheimer Kita Bornweg.

Kanzler Thomas Lauf stellte die neue Regentin vor. Sie arbeite im Jugendvorstand des MKV mit, spiele in der vereinseigenen Guggemusik-Kapelle Firedrums Trompete. „Aufgrund ihrer Größe kann sie jedem Kind tief in die Augen gucken“, sah der Kanzler das Positive in ihrer Körpergröße. Weil ihr Großvater Hühner gezüchtet hat, sei sie daheim auch als „Hühner-Vani“ oder „Kücken“ bekannt.

„In Discos ist sie nie zu sehen“, lernten die Repräsentanten befreundeter Vereine, die neue Zug-Anführerin ziehe es eher auf ein Partyschiff mit Schlagermusik. Und einmal pro Woche fahre sie mit ihrem Opel Tigra durch die Waschanlage. Morgens taue „Frierhutzel“ und „Couchpotatoe“ Vanessa erst durch viel Milchkaffee zum Familienmensch und zur „Star-Sängerin“ auf.

Vom Vize-Kanzler erhielt die Würdenträgerin die Robe, dann den Orden vom Vorgänger als „Abzeichen deiner Macht“, das sie in Ehren tragen soll, sei es doch für andere Vereine „ein hohes Begehren“. Das Zepter erhielt sie von ihrem Vorgänger – auch das müsse bei Verlust mit „nahrhaften Dingen“ ausgelöst werden, warnte Zeremonienmeister Lauf. Mit einem Narrenkäppchen wurde die „Neue“ schon „regelwidrig“ vor ihrer Inthronisation ausgestattet.

Es gab noch eine Urkunde, dann wandte sich die 25. Galionsfigur des Rosenmontagszugs selbst ans närrische Volk. Für sie gehe ein Traum in Erfüllung: „Nun fahre ich ganz vorne, an der Spitze, einfach vorne in der Kapp“, in deren Form der erste Zugwagen gestaltet ist. Von diesem Posten hatte sich zuvor „Pfundskerl“ Markus Höschele verabschiedet.

Er bekam einen Korb mit Flüssigem und einem Fotobuch sowie Blümchen für die Ehefrau, Präsente von den Schellennarren und den Ex-Zugmarschall-Orden.

Der Marschall selbst blickte zurück auf ein „langes, wunderschönes Jahr“. Er dankte seinen vielen Wegbegleitern, voran Kanzler Lauf, dessen Stellvertreter Dr. Bernd Kugler, der Termin-Organistorin, „Schellen-Mutti Bärbel“, und seiner Ehefrau.

Jetzt wolle er sich wieder verstärkt den anderen Vereinen zuwenden, denen er angehört. Als Abschiedsworte gab Markus Höschele der Faschingsfamilie mit auf den Weg, sich nicht von Kritikern „den Spaß kaputt reden zu lassen: feiert so lang, ausgiebig wie ihr wollt, lasst die Leute einfach reden!“. Auch Ute Kraus-Jung blickte zurück auf 2019, hielt das Protokoll. Kanzler Lauf zielte in die Zukunft, wenn der MKV ein neues Vereinsheim in der Siemensstraße beziehen möchte, für das noch viele Sponsoren gesucht werden. Spenden wären lohnenswerte Investitionen in Brauchtumspflege und moderne Freizeitbeschäftigung, das zeigte das Programm.

Nach den Firedrums begeisterte das Männerballett mit Artistik in irischem Karo und Grün. Erstmals tanzte die Rasselbande in orientalischem Tüll, die Gruppe Sunshines entführte in die 90er Jahre. Auch Danzing Starz und Flying Starz kündeten vom kreativen und sportlichen Aufschwung, den die Jugendarbeit im Karnevalverein erfahren hat. Daran haben die Trainerinnen Sabrina Fonzetti und Tatjana Scholz ganz großen Anteil.

Seinen ersten Auftritt feierte auch Erster Stadtrat Dr. Alexander Krey, der Vanessa Weber mit heiter-kurzen Reimen gratulierte. Ihm folgten weitere Politiker, närrische Regenten und Vereinsvertreter. Bereits am kommenden Samstag lädt der MKV zur Tanz- und Shownacht, am 7. Februar ist Damensitzung, am 8. der dritte große Maskenball, alles im Bürgerhaus.