Verein Zugpferd und Stadtwerke unterstützen Mühlheimer Forschermobil bietet praxisnahe Projekte an

Die Präsentation des neuen Forschungsmobils zeigte die vielfältigen Möglichkeiten auf, wie beispielsweise mit konkreten Projekten Ursachen und Zusammenhänge des Klimawandels Kindern vermittelt werden können. Foto: pro

Mühlheim (pro) – Junge Entdecker haben jetzt eine Heimat in der Mühlenstadt: Der Verein Zugpferd präsentierte zusammen mit den Stadtwerken vergangene Woche ein Forschungsmobil. Der Bauwagen bringt vier Projekte an Schulen und Kindergärten. Der Nachwuchs kann so Experimente und Beobachtungen an Flora und Fauna, mit Sonne und Regen, Kunst und Kommunikation unternehmen.

Zur Präsentationen auf dem Grillplatz im Naherholungsgebiet erläuterte Zugpferd-Chef Frank Sobanski, den Wagen haben sie günstig von einem Dachdecker erworben. Jugendliche, die sich in dem Verein auf einen Job vorbereiten, haben die rollende Hütte mit Geld von den Stadtwerken ausgestattet. Birgit Gutmann vom Malraum Mühlheim haben mit Hortkindern der Goethekids bunte Natur-Motive auf die Fassade gemalt.

Der Innenraum verfügt nun über eine Sitzecke, Regale, einen hellen Holzboden und freundliche Farben. Das kommunale Unternehmen bezahlt künftig die Projektleiter, die Themen entwickelt haben. Klima- und Naturschutz geben vielfältige Aspekte für einen aktuellen und praxisnahen Unterricht her, heißt es.

Erfahrungen in der Natur sammeln

Die mobile Einheit eignet sich also dazu, Erfahrungen mitten in der Natur zu sammeln. Zugpferd kommt aber auch auf den Schulhof oder in die Kita. Im Juli erhält der Wagen noch ein Solar-Panel von einer Offenbacher Firma, die wie der Mühlheimer Verein benachteiligte Jugendliche beschäftigt, kündigt Leiter Sobanski an. Dann werden zudem Versuche mit Sonnenenergie möglich sein.

Bürgermeister Daniel Tybussek erinnert, „Mühlheim verfügt über eine sehr vielfältige Natur, hat Seen, Wiesen und Äcker”. Zugpferd bringe sich nun verstärkt in die präventive Arbeit und ins gesellschaftliche Leben ein. Für Stadtwerke-Geschäftsführer Wolfgang Kressel ist der Klimawandel das beherrschende Thema. 37 Prozent des für die Erderwärmung verantwortlichen Kohlendioxids stammen aus fossilen Kraftwerken, informiert er. „Darin liegt für Energieversorger die Verpflichtung, tätig zu werden.” Sein Unternehmen werde zu 100 Prozent Strom aus regenerativen Quellen erzeugen lassen, denn „der Umweltschutz fängt vor Ort an, und wir müssen das Denken in ökologischen Zusammenhängen fördern”.

Mit Becherlupen im Einsatz

Kerstin Lochner präsentiert das Angebot „Farbjäger”, bei dem mit selbst gefertigten Pflanzenfarbstoffen und farbechter Tinte aus Eichengallen Collagen entstehen, ähnlich der Höhlenmalerei. „Tiere im Wald”, vor allem Lebewesen am Boden, stellt Johanna Kiefer vor. Die Kinder benennen Tierfiguren und erforschen mit Becherlupen das Leben im Wald. Im „Vernetzungsspiel” erfahren die Teilnehmer, wie Pflanzen und Tiere in Beziehung zueinander stehen.

Die Geographin und Umweltpädagogin Julika Exner lädt ein zum Riechen, Tasten, Sehen und Hören. Klimawandel und erneuerbare Energien sind komplexe Themen, darum läuft dieses Projekt über zwei Tage. Im Mittelpunkt stehen fossile Brennstoffe und die Frage, wie man den Klimawandel abschwächen kann. Dabei messen die Schüler auch Wetterfaktoren Bei Andrea Sobanski geht’s um Oberflächen- und Süßwasser, um den Wasserkreislauf und Auswirkungen von Verschmutzung.

Wünsche und Termine

Kressel animiert die anwesenden Pädagogen, weitere Ideen zu äußern. Wünsche und Termine werden bereits angenommen, ein Projekt kostet 25 Euro pro Gruppe, um die Verbrauchsgüter zu finanzieren. Bis zum 15. August suchen die Organisatoren noch einen „handlicheren Name als Forschermobil. Gewinn ist ein Projekt für bis zu zwölf Kindern.