Bedeutung für Abkürzung KaKaM: „Kaan annern kanns mache“ Mühlheimer Karnevalisten wieder in Hochform

Pascal Bodensohn überzeugte mit seinem Vortrag bei der ersten KaKaM-Sitzung. Vier Sitzungen stehen noch aus, doch nur für die zweite am 17. Februar gibt es noch Karten Foto: kho

Mühlheim (kho) – Wer bislang dachte, die Abkürzung „KaKaM“ stünde für „Katholische Karnevalisten Mühlheim“, sieht sich seit Samstagabend eines besseren belehrt. „KaKaM“ steht nämlich für „Kaan annern kanns mache“. So jedenfalls erläuterte Büttenneuling Pascal Bodensohn in der ersten von fünf Fastnachtssitzungen der Katholischen Karnevalisten, in der er als erster Müllemer Fastnachtsfachangestellter die etwa 300 Besucher im ausverkauften Saal des St. Markus-Gemeindezentrums begeisterte, die Bedeutung der fünf Buchstaben.

Die Lachmuskeln der Besucher strapazierend erzählte Bodensohn von seinem anstrengenden Job, den er bekommen hatte, nachdem er das Casting überstanden hatte, das unter anderem den Besuch diverser nicht eben vergnügungssteuerpflichtigen Fastnachtssitzungen vorsah. Der Applaus nach seinem Vortrag wollte nicht abreißen und die KaKaM kann sich, auch sehr zur Freude des nach 20 Jahren als KaKaM-Vorsitzender nicht mehr für dieses Amt kandierende Matthias Belz, über einen neuen Star im Müllemer Fastnachtshimmel freuen.

Dort wird er indes kein einsames Dasein fristen müssen. Seit Jahren bewährte alte Fassenacht-Hasen und auch einige Bütten-Frischlinge werden ihm dort Gesellschaft leisten. So etwa Christian Eitel, der in diesem Jahr als „Foodtrucker“ mit seiner mobilen Imbissbude auf der Suche nach einem Standplatz singend und reimend durch die Mühlenstadt und ihre Stadtteile zieht und erkennen muss, dass es gar nicht so einfach ist, einen passenden Platz zu finden, an dem er die hungrigen Mäuler der Müllemer stopfen kann. Über den schweißtreibenden Alltag eines Marathon-Läufers „Ich war glücklich, aber dick - jetzt gibt es mich auch in dünn“ erzählte der Bütt-Stammgast Axel Bohn, der die sitzenden Besucher erst als „Fitness-Stoffel“ kritisierte und sie dann zu einigen Schunkel-Runden animierte.

Peter Kilians 24. Protokoll

Zu den Urgesteinen der KaKaM, die in diesem Jahr 70 Jahre Fastnacht im Vereinshaus feiert, gehört auch Peter Kilian, der als Müllerborsch sein 24. Protokoll präsentierte, und scharfzüngig und wortgewandt einmal mehr Politikern in Stadt, Land und Welt den närrischen Spiegel vorhielt. Kilian thematisierte unter anderem den Bürgermeisterwahlkampf in Mühlheim, die ständig defekte Main-Fähre zwischen Mühlheim und Maintal und den im Markwald heimisch gewordenen Biber.

Für die Schilderung ihrer in der Mühlenstadt vergeblichen Suche nach einem Traumboy bekam Nachwuchs-Närrin Ilka Spruck viel Applaus. Den gab’s auch für Wolf-Christian Baesecke und Christian Spahn, die als zwei Bürgermeisterkandidaten ihr jeweiliges Wahlprogramm vorstellten. Dumm nur, dass die beiden versäumt haben, ihre Bewerbungsunterlagen rechtzeitig abzugeben. So haben die Mühlheimer am 12. März nur die Wahl zwischen Amtsinhaber Daniel Tybussek und der Ersten Stadträtin Gudrun Monat.

Mühlheimer Fastnachtssänger

Für langjährige KaKaM-Sitzungsbesucher ist es keine Überraschung, dass der Auftritt der Mühlheimer Fastnachtssänger Michael Ruhr, Ralf Großmann, Manfred Sondergeld und Stefan Messer zu den absoluten Höhepunkten der Sitzungen gehört. Auf den Punkt übte das Quartett wie gewohnt zu gängigen Melodien seine Kritik an den Zuständen in Land und Bund und ließ auch lokale Geschehnisse wie die Anschaffung neuer Polster für die Kirchenbänke in St. Markus nicht aus.

Ebenfalls zu den alten Hasen gehören Uli Degen und Klaus Schneider, die heuer als „Zwei alte Säcke“ über die Probleme von heutigen Rentnern kalauerten, und dabei ein ums andere Mal die Höhe der Gürtellinie testeten. Was wäre eine KaKaM-Sitzung ohne Tänze? Den Besuchern wurden diverse Augen- und Ohrenschmäuse geboten. Die Jüngsten begeisterten als Happy Feet mit einer Polka, ihre großen Vorbilder boten Marsch und Freestyle und rissen die Besucher zu Klängen von Lady Gaga und der Neuen Deutschen Welle und als Puppen zu Beifallsstürmen hin.

Die gab es auch für die Aktiven des Männerballetts, die in Raumanzügen und futuristischen Klamotten gekleidet die Besucher mit auf eine Reise zum Mond nahmen und für einen der absoluten Höhepunkte der Sitzung sorgten. In ein Fitnesstudio führten die „Swinging Ladies“ die Besucher mit ihrer Darbietung, mit diversen Party-Krachern sorgten die Akteure von „Voice of KaKaM“ gleich nach der Pause für Stimmung.

„KaKaM-Septett“

Wie gewohnt, trugen auch die „üblichen Verdächtigen“ zum Gelingen der Premieren-Sitzung bei. Musiker vom Musik-Verein Dietesheim, die ab sofort unter dem Namen „KaKaM-Septett“ firmieren, sorgten für den musikalischen Rahmen, Wofgang Sterr führte als Sitzungspräsident wieder souverän durch die Sitzung. Und das Prinzenpaar Moritz I. und Maren I. durfte sich auf einen gelungenen Auftakt der Kampagne ebenso freuen wie der scheidende KaKaM-Chef Matthias Belz. „Ich wollte nach dem Tod von Erich Kilian zehn Jahre KaKaM-Vorsitzender bleiben“, sagte Belz. „Nun sind es 20 Jahre geworden. Zeit aufzuhören. Ich werde der KaKaM aber erhalten bleiben, wenn auch in anderer Funktion.“ Von den restlichen vier KaKaM-Sitzungen sind übrigens drei ausverkauft.

Mehr Fotos von der KaKaM-Sitzung in unserer Fotogalerie.

 

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