Holger I. und Evelyn I. feierlich den Karnevalisten der Region vorgestellt Mühlheimer Narren präsentieren ihr Prinzenpaar 2019

Singend, tanzenden und lachend - So sieht man das Prinzenpaar der katholischen Karnevalisten gerne. Wie am vergangenen Wochenende beim Prinzenpaarempfang im Gemeindezentrum St. Markus. Foto: m

Mühlheim (m) – Allein ein solch würdevoll-heiterer Auftakt lohnt schon die Mühen. Holger I. und Evelyn I. hatten die Haare schön und sich in Schale geworfen, in die vornehme Dienstkleidung im schwarz-weißen Design des Mühlheimer Stadt-Prinzenpaars. Elias I. und Rosa I. standen ihren Vorbildern kaum nach, auch das Kinderprinzenpaar präsentierte sich nach dem Sonntagsgottesdienst voller Stolz im Gemeindezentrum St. Markus.

Die Katholischen Karnevalisten Mühlheim, KaKaM, hatten gerufen, und alle Fastnacht feiernden Vereine bis aus Offenbach und Obertshausen kamen in die Pfarrgasse. Dem Brauch genügend brachten sie freundliche Wünsche im Versmaß oder wie ihnen der Schnabel gewachsen ist mit, prächtige Sträuße und gute Tropfen oder ganz originelle Präsente. Es waren die erfahrenen Kräfte auf den Thronen im Rampenlicht, die statt Blumen und Schampus Aspirin, Wärme-Umschläge, Salbei- und Anti-Stress-Tee mitgebracht hatten. Sie werden wissen, wozu Tollitäten die Arznei benötigen! Die Nachwuchs-Narren erhielten, ganz unverfänglich, Gummibärchen, Kindersekt und Nuss-Nougat-Creme. Kaum überreicht nahm ihnen ein KaKaM-Elfer die Geschenke wieder weg – um sie auf eigenen Tischen zu lagern. Mit funktionierenden Reimen führte Wolfgang Sterr, Präsident der Karnevalisten im Haus der Frommen, durchs Programm, deutete erst mal auf die Veränderungen in den eigenen Reihen hin. Ein neuer Vorstand führt die Gemeinschaft, die nun als „eingetragener Verein“ und somit als gemeinnützig anerkannt ist. „Nebebei, zu guter Ende, könne’ sie uns aach ebbes spende’“, winkte Sterr mit der steuerlich absetzbaren Spendenbescheinigung. Noch schneller haben sie sommers ihre Hausaufgaben erledigt: „E Prinzepaar, des hatte mer fix, da regierte noch lange die Sommerhitz’.“ Kein Aufruf in Inserat, kein Facebook oder Instagram war diesmal vonnöten, frotzelten später die Dalles Cowboys, Prinz Holger wohnt gleich um die Eck’, in Kirchturm-Nähe, am Rodaubach. „Gedanklich kame’ mer uff ihn, den flotte’ Junge’, als er beim Hofsommer de’ Takststock geschwunge’.“ Das sei sein Steckenpferd bei der Sport-Union (SUM).

Aber auch fastnachtlich ist der Mann vorbelastet. Vor genau dreimal elf Jahren trug er die Robe des Kinderprinzen, der „Babba“ war in den 60er Jahren Zeremonienmeister. „Und Opa Otto hat zur KaKaM-Fassenacht hier drin gesunge’ un’ Musik gemacht“, wusste der Präsident. Holger Sondergeld selbst, im zivilen Leben Verkehrsplaner beim Rhein-Main-Verkehrsverbund, habe kaum eine Sitzung verpasst. Doch er brauchte ja eine Prinzessin, sonst wär’s „wie ein Pfarrer ohne Kersch“. In der Garde fanden die Oberen Evelyn Mrokon, die exakt vor elf Jahren bei den „Elfen“ und „Teufeln“ bei den DJK-Garden zu tanzen begann. Zuletzt begleitete sie mit den „Sharks“ die Vorgänger. „Beruflich hot sie sich auserseh’n, dass Bräute schön tun ausseh’n“: Wolfgang Sterr zeigte sich fasziniert vom Beruf der Lieblichkeit, die in einem Fachgeschäft für Brautmode arbeitet. Dann habe sie „noch einen besonderen Tick, hört ’es ganze Jahr Fastnachtsmusik“. Auch die Schlager vom SUM-Blasorchester auf der Bühne kribbelten der Prinzessin in den Füßen. Mit ihrem Prinz ging sie auf die Lämmerspieler Kollegen zu, sie legte mit Joey I., er mit Isi I. eine kesse Sohle aufs Parkett – ein wunderschönes Zeichen für den engen und freundschaftlichen Zusammenhalt der Vereine. Der Kinderprinz stammt aus den Reihen der Dietesheimer, stellten die Kolpinger erfreut fest, die junge Prinzessin war schon bei der Sonnau aktiv. Auch der Offenbacher Karnevalverein gab sich mit seinem Prinzenpaar die Ehre, die Babbscher gehören schon zur Gemeinschaft der Müllemer Narren. So gratulierten neben dem Lämmerspieler Carneval-Verein auch der Zugmarschall des Karnevalvereins, der Ritter der Sonnau, die Dalles Cowboys, die Kappenträger und Gardemädchen der Dietesheimer Kolpingfamilie, die Altstaedter und die fastnachtlich gestimmte Mühlheimer Feuerwehr. Die Lämmerspieler Ortsvereine hatten sich mit dem Müllerborsch zusammengetan, die ersten Wünsche überbrachten Karl-Heinz Schmunck als stellvertretender Parlamentschef und Bürgermeister Daniel Tybussek. Zuvor hatten die Regenten ihre Insignien von ihren Vorgängern übernommen.