Die Flora und Fauna der Mühlenstadt dokumentiert in zwölf spannenden Bildern Der Mühlheimer Waldkalender 2019 ist da

Stolz präsentieren die Vorsitzenden Rainer Kraft und Anneliese Bruch den Mühlheimer Waldkalender 2019, der wieder viele interessante Überraschungen bereithält. Foto: m

Mühlheim (m) – Plantago lanceolata nennt er sich in Fachkreisen. Der Spitzwegerich unterstützt die Wundbehandlung, die Atemwegen und den Darm.

Wissenschaftler erhoben das Multitalent vom Straßenrand zur „Arzneipflanze des Jahres 2014“. Heinz Bruch dokumentierte ein Exemplar im Detail. Sein Foto ziert die April-Seite des Waldkalenders 2019 und erinnert an den vor wenigen Monaten verstorbenen Ersten Vorsitzenden der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald (SDW).

Bruch fotografierte auch den breiten, schneeweißen Blütenstern, aus dem sich ein Strauß gelber Pollen ins Freie reckt, damit die auch von den Bienen angeflogen werden. Das Buschwindröschen ist in allen Teilen giftig und gehört zur Familie der Hahnenfußgewächse. Als eine der ersten Blumen im Frühjahr bildet es dekorative Blütenteppiche auf dem Waldboden.

In der neuen Ausgabe des populären Druckwerks sind noch mehr Spuren des langjährigen SDW-Leiters zu finden.

Der Biologe Rainer Kraft, Nachfolger von Heinz Bruch im Amt des Vorsitzenden der SDW, ergänzt die schönen Bilder um Informationen, stellt in Texten auf den Rückseiten der Monatsblätter die abgebildeten Arten vor, ihre Verbreitung und auch ihre Verwendung.

Kraft selbst erinnert mit einer eigenen Aufnahe an seinen Vorgänger.

Es zeigt Bruch bei der Verteilung der hochstämmigen Obstbäume auf dem Gailenberg, die weiterhin Anfang November im Terminkalender des Vereins steht.

Wunderschöne, stilvolle Bilder erinnern an ein weiteres Mitglied, dessen Verlust der Verein verschmerzen muss. Walter Freyeisen lichtete einen Mäusebussard mit seiner Beute ab, das Februar-Motiv dokumentiert den Winterwald mit weiß gezuckerten Baumkronen und einen gepuderten Boden. Knallrote, pralle Waldbeeren wecken Freude auf die angenehmen Seiten des Frühsommers, eine Zauneidechse ziert die Juni-Seite.

Der vierte Mann hinter der Kamera ist Edmund Helbing. Er nahm die Rodaumündung im August inmitten saftigen Grüns ins Visier, hielt einen Moment an einem idyllischen Weiher im Naherholungsgebiet fest und drückte vor einer verschneiten Ruhebank auf den Auslöser, Illustration für den Dezember.

„Der Klimawandel bringt bei uns milde Winter mit wenig Schnee“, schreibt der Autor dazu. „Da freut man sich, wenn Frau Holle etwas Weiß beschert.“

Ein Spaziergang lohne auch in der Kälte, weil die Waldluft dann ganz anders als im übrigen Jahr rieche und die Geräusche durch den Niederschlag gedämpft werden.

Schon seit 18 Jahren lenkt die Schutzgemeinschaft den Blick auf Flora und Fauna in und um Mühlheim.

Und gedenkt der beiden Kameraden, die in der Natur Spuren hinterlassen haben: Bruch habe sehr zum heutigen Erscheinungsbild des Gailenbergs beigetragen, Vogelschützer Freyeisen hat das Gehölz in einem Schutzgebiet betreut.

Für die Unterstützung bei der Herstellung bedankt sich Kraft bei Mitglied Peter Tillmann und der gleichnamigen Verpackungsfirma.

Sie machen die Veröffentlichung des Spiralkalenders überhaupt erst möglich.

„Wald ist unsere Sache“, vermittelt das Werk, das im Mühlheimer Buchladen und bei Blumen Härtl in der Innenstadt verkauft wird, bei Schreibewaren Hofmann und im Hofladen in Dietesheim sowie in der Postfiliale Edmund Weber in Lämmerspiel. Das Stück Mühlenstadt kostet 4,50 Euro.